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Thoraxchirurgie

Tumore der Pleura/Pleuramesotheliom

  • Neu im Rippenfell (Pleura) entstandene Tumoren (primäre Pleuratumoren) sind im Vergleich zu Metastasen im Brustfell (sekundäre Pleuratumoren) selten.

    Durch die weltweite Asbestproduktion ist die Häufigkeit der diffusen bösartigen Pleuratumoren - Mesotheliome angestiegen. Auf Grund der langen Zeit (mindestens 20 Jahre) zwischen Asbestkontakt und Ausbruch der Erkrankung muss in den nächsten Jahren mit einer weiteren Zunahme gerechnet werden.

    Die Therapie der diffusen bösartigen Pleuratumoren ist abhängig vom Tumorstadium, also dem Ausbreitungsgrad der Erkrankung. Relativ begrenzte Tumoren lassen sich durch eine umfangreiche Operation entfernen, wobei zusätzliche Chemotherapien notwendig sind. Tumoren mit Einbruch in die Brustwand oder auch Absiedlungen in andere Organe (Fernmetastasierung) werden nur noch operiert, um die Folgen der Erkrankung zu lindern. Dies kann z.B. die Verödung des Pleuraspaltes sein, um die Ergussbildung zu verhindern bzw. zu minimieren.

    Die lokalisierten Pleuratumoren sind meist gutartig. Hier kommt es im Vergleich zu den bösartigen Tumoren nur zu einem Verdrängungswachstum. Die in ihrer Größe sehr variablen lokalisierten Pleuratumoren werden durch chirurgische Resektion therapiert. Dies muss mit tumorfreien Resektionsrändern erfolgen, da Rezidive dieser Tumore auftreten können.

  • Das maligne Pleuramesotheliom ist ein primär maligner Tumor ausgehend von der Pleura parietalis (Brustfell) und hoher Assoziation zu einer früheren Asbestexposition. Auf Grund einer Latenzzeit von 15-40 Jahren ist in den nächsten Jahren mit einem erheblichen Anstieg und einem Inzidenzhöhepunkt um 2015 zu rechnen.

    Bei einem Pleuramesotheliom beträgt die mittlere Überlebenszeit im unbehandelten Fall weniger als sieben Monate. Nach Diagnosestellung liegt die Fünfjahres-Überlebensrate bei unter fünf Prozent.

    Fortschritte in der systemischen Chemotherapie können das Überleben betroffener Patienten um einige Monate verlängern. Als chirurgische Therapieoptionen stehen die Pleurodese (Verklebung) und parietale Pleurektomie als palliative Verfahren zur Verhinderung einer Ergussbildung und Minderung der Dyspnoe des Patienten zur Verfügung. Mit einem kurativen Ansatz können sowohl die sog. extrapleurale Pneumonektomie als auch die weniger invasive Pleurektomie und Dekortikation durchgeführt werden.

    Durch multimodale Therapiekonzepte bestehend aus der Resektion des Tumors mit anschließender Chemo-/Radiotherapie kann die Verlängerung der Lebenszeit der Patienten positiv beeinflusst werden. Mit der intraoperativen Chemotherapieperfusion der Pleurahöhle (sog. HITHOC) bietet sich hier zusätzlich die Möglichkeit nach kompletter oder partieller chirurgischer Tumorresektion, lokale Rezidive zu verhindern bzw. das Zeitintervall bis zum Auftreten von Rezidiven deutlich zu verlängern.