Das Team um PD Dr. Dr. Martin Ehrenschwender (Institut für Mikrobiologie und Hygiene, Direktor: Prof. Dr. Dr. André Gessner) hat herausgefunden, dass Anpassungsreaktionen von Tumorzellen auf veränderte Umgebungsbedingungen einen neuartigen therapeutischen Angriffspunkt darstellen können. Von außen einwirkende Stressfaktoren beeinträchtigen kurzzeitig die Funktion von sog. BCL-2-Proteinen, welche für das Überleben von Zellen entscheidend sind. Dadurch erhöht sich die Empfindlichkeit gegenüber Chemotherapeutika und es kommt zu einem vermehrten Absterben von Tumorzellen. Perspektivisch kann durch gezielte Modifikation der Tumorumgebung und der so erzwungenen Anpassungsreaktionen die Wirksamkeit von Therapien gesteigert werden.
Ehrenschwender, M. et al.: NOXA-dependent contextual synthetic lethality of BCL-XL inhibition and "osmotic reprogramming” in colorectal Cancer. In: Cell Death & Disease volume 11, Article number: 257 (2020).
doi:10.1038/s41419-020-2446-8