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Luftrettungszentrum

Allgemeine Informationen

Das Luftrettungszentrum am Universitätsklinikum Regensburg besteht seit 1994 und ist Standort des Intensivtransporthubschraubers "Christoph Regensburg". Nach Gründung durch die Firma HDM-Luftrettung/Nürnberg erfolgte eine schrittweise Übernahme durch die DRF-Luftrettung/Filderstadt. 2008 wurde ein kompletter Neubau auf dem Campus des Universitätsklinikums bezogen.
Während die Piloten durch die Firma HDM bzw. DRF-Luftrettung gestellt werden, erfolgt die ärztliche Besetzung mit langjährigen Fachärzten ausschließlich durch die Klinik für Anästhesiologie (Direktor: Prof. Dr. med. B.M. Graf, MSc) des UKR. Die Rettungsassistenten werden seit dem 1.7.2015 von der DRF-Luftrettung gestellt. Ein Großteil der Rettungsassistenten verfügt dabei neben der obligatorischen rettungs- und flugdienstlichen Ausbildung (HCM, HEMS/TC) über die weitere Ausbildung zum Krankenpfleger mit Zusatzqualifikation Intensiv- und Anästhesiefachweiterbildung. 

Diese Qualifikation ist besonders bei den medizinisch sehr anspruchsvollen Transporten unter zur Hilfenahme der tragbaren Herz-Lungen-Maschine (sog. ECMO) wichtig. Diese Transporte werden regelmäßig durchgeführt, wobei das Regensburger ECMO-Zentrum deutschlandweit mittlerweile über die größte Erfahrung auf dem Gebiet luftgestützter ECMO-Transporte verfügt. Seit September 2014 ist das ECMO-Zentrum als eines von vier europäischen Zentren zertifiziert durch die internationale Extracorporeale Life Support Organisation (ELSO).

Der Hubschrauber wird als sog. Dual-Use-Hubschrauber Rund-um-die-Uhr im 24h-Betrieb eingesetzt. Das heißt, es werden sowohl Notfalleinsätze (sog. Primäreinsätze) als auch Intensivtransporte (Sekundäreinsätze) durchgeführt, pro Jahr zwischen 1200 und 1300.

  • Im Bereich der Primärrettung beträgt der Einsatzradius allgemein ca. 50 km. Intensivtransporte werden teilweise über wesentlich größere Distanzen durchgeführt. Dies besonders nachts, da in Süddeutschland nur sehr wenige 24h-Standorte in der Luftrettung existieren (in Bayern drei, in Baden Württemberg keine). In der Nacht werden die Flüge mit Hilfe von Nachtsichtgeräten (Night vision goggles, NVG) durchgeführt, was einen enormen Sicherheitszuwachs darstellt.

    Die Alarmierung für Primäreinsätze erfolgt durch die integrierte Leitstelle (ILS) der Berufsfeuerwehr Regensburg. Intensivtransporte werden durch die Koordinierungs-zentrale für die Intensivtransporthubschrauber (KITH, Berufsfeuerwehr München) vergeben. Der Start erfolgt bei Primäreinsätzen nach spätestens 2-3 Minuten, bei Intensivtransporten und in der Nacht generell nach spätestens 20 Minuten. Bei unproblematischen Wetterverhältnissen werden nachts zumeist Ausrückzeiten von unter 10 Minuten erreicht, da die Crew immer vollzählig an der Station anwesend sein muss.

  • Als Hubschrauber kommt seit Ende Mai 2015 eine H 145 von Airbus Helicopter (ursprüngliche Bezeichnung EC 145 T2) zum Einsatz. Sie stellt einen sehr guten Kompromiss zwischen ausreichender Kabinengröße (wichtig bei Intensivtransporten) und Wendigkeit (wichtig bei der Notfallrettung) dar. Zudem führt der verkleidete Heckrotor (Fenestron) bei diesem Modell zu einer Reduzierung der Lärmbelastung.

Kontakt

Dr. Katrin Judemann, Leitende Ärztin
katrin.judemann@ukr.de


Kooperationspartner und weiterführende Links
DRF-Luftrettung, Station Regensburg
ILS Regensburg