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Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie

Sprechstunden & Ambulanzen

Spezialsprechstunde Materialunverträglichkeit

In der restaurativen Zahnheilkunde werden indikationsabhängig verschiedene zahnärztliche Materialien in der Mundhöhle verwendet. Gelegentlich kommt es vor, dass Patienten diese Materialien nicht vertragen oder den Verdacht haben, diese nicht zu vertragen.

Die von den Patienten angegebenen Symptome umfassen typischerweise lokale Reaktionen in der Mundhöhle, wie Entzündungen in der Nachbarschaft von zahnärztlichen Restaurationen, Schleimhautbrennen oder Geschmacksstörungen und systemische Krankheitszeichen, wie Kopfschmerzen, Abgeschlagenheit und Magen-Darm-Beschwerden.

Haben Sie die Vermutung, dass dies bei Ihnen der Fall ist, sprechen Sie bitte zuerst mit Ihrem Zahnarzt bzw. Ihrer Zahnärztin darüber. Anschließend kann dann entschieden werden, ob eine Überweisung an uns sinnvoll ist. In dieser Spezialsprechstunde ist es möglich abzuklären, ob eine Unverträglichkeit auf Dentalmaterialien vorliegt, oder ob andere Ursachen in Frage kommen können. Die Basisdiagnostik umfasst eine ausführliche Anamnese und einen umfangreichen zahnärztlichen Befund, gegebenenfalls mit Bestimmung der Speichelfließrate und Geschmackstestung. Bei Bedarf wird die Durchführung eines Allergietests (Epikutantest) empfohlen.

Der Nachweis eines ursächlichen Zusammenhanges zwischen einer zahnärztlichen Restauration und den von Patienten angegebenen Beschwerden ist außerordentlich schwierig und zeitaufwändig. Zum einen sind die angegebenen Symptome oftmals allgemeiner Natur, sodass sie auch einer Vielzahl anderer Erkrankungen zugeordnet werden können. Zum anderen werden unterschiedliche Dentalmaterialien häufig gemeinsam in der Mundhöhle eines Patienten eingesetzt, sodass eine Zuordnung bestimmter Symptome zu bestimmten Restaurationen im Einzelfall oftmals nicht möglich ist.

Auf die gesamte Bevölkerung bezogen ist die Anzahl an Patienten mit einer Materialunverträglichkeit sehr gering. Die Nebenwirkungsrate wird auf weniger als 1:1.000 geschätzt. Jedoch kann der Leidensdruck des Einzelnen sehr hoch sein.

Prospektive klinische Studien zur Erfassung der Verträglichkeit einzelner Dentalmaterialien weisen häufig nur eine begrenzte Patientenzahl auf. In einer seit 1995 von uns breit angelegten Studie wird untersucht, ob Zusammenhänge erkennbar sind zwischen einerseits den subjektiven lokalen Beschwerden der Patienten und andererseits den verwendeten Dentalmaterialien, objektivierbaren, oralen und allergologischen Befunden und Ergebnissen von Metallanalysen der betroffenen oralen Gewebe und des Speichels. Aus diesen Ergebnissen und Erfahrungen, die zum Teil auch im Rahmen eines vom Bundesministerium für Gesundheit geförderten Forschungsprojektes erzielt wurden, ist die Etablierung einer wöchentlichen Spezialsprechstunde hervorgegangen.