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05.06.2023

Krebsforschung in Bayern wird ausgebaut: Auftakt für das Nationale Tumorzentrum „NCT WERA“

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek hat den Verbund der Uniklinik Würzburg mit den Partner-Kliniken in Erlangen, Regensburg und Augsburg für den neuen Standort des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen „NCT WERA“ als „herausragenden Meilenstein in der Versorgung von Krebspatienten in Bayern“ bezeichnet. Der Staatsminister war heute (2. Juni) Festredner bei der offiziellen Auftaktveranstaltung für das NCT WERA am Würzburger Uniklinikum.

Erstmals NCT-Standort in Bayern

Staatsminister Holetschek betonte in Würzburg: „Dieser bayerische Uniklinikverbund zeigt die Innovationskraft der Universitätsmedizinim Freistaat. Das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen will Spitzenforschung mit modernster Patientenbehandlung verbinden. Durch die enge Zusammenarbeit mit vielen weiteren Partnern können neue wissenschaftliche Erkenntnisse schnellstmöglich in die klinische Behandlung übertragen werden – und damit die Behandlungsergebnisse und die Lebensqualität von Krebspatientinnen und -patienten verbessert werden. Und dabei hat NCT WERA auch die ländlichen Regionen im Blick.“
Das NCT WERA kann zukünftig mit bis zu 14,5 Millionen Euro pro Jahr durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und das Bayerische Staatministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie (StMWi) gefördert werden. Die vier WERA-Partner decken ein Versorgungsgebiet von rund acht Millionen Menschen ab. Schwerpunkte des NCT WERA werden u.a. der weitere Ausbau innovativer Immuntherapien, zum Beispiel mit CAR-T-Zellen, und die Entwicklung neuer molekularer Therapeutika sein. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der personalisierten Onkologie. Zudem soll es gezielte Angebote für den wissenschaftlichen Nachwuchs und neue Professuren geben und das bestehende Netzwerk klinischer Studien im ländlichen Raum weiter ausgebaut werden. Dabei werden auch neue Formate der Patientenbeteiligung eingeführt. Generell soll die Studieninfrastruktur deutlich erweitert und verbessert werden, um so Innovationen zukünftig schneller voranzubringen und sie in die Versorgung vor Ort zu integrieren. Das NCT WERA ist der erste Standort des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen in Bayern.
Das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) ist eine langfristig angelegte Kooperation zwischen dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ), exzellenten Partnern in der Universitätsmedizin und weiteren herausragenden Forschungspartnern an verschiedenen Standorten in Deutschland. Heidelberg bildet seit 2004 den ersten Standort des NCT, Dresden ist seit 2015 der zweite Standort. Als Teil der Nationalen Dekade gegen Krebs, die Anfang 2019 durch das BMBF ausgerufen wurde, wurde das NCT im vergangenen Februar bundesweit nach einem mehrjährigen Auswahlprozess um vier neue Standorte erweitert. Einer dieser Standorte ist das NCT WERA, das von Würzburg aus koordiniert wird.

Innovative frühe klinische Studien

„Das NCT schließt kritische Lücken, die in Deutschland insbesondere im Bereich innovativer früher klinischer Studienbestehen. Mit dem nun auf sechs Standorte erweiterten NCT schaffen wir eine ideale Plattform, um eigene Innovationen in wissenschaftlich getriebenen frühen klinischen Studien zu prüfen und uns auf diesem Gebiet zukünftig mit den führenden Zentren der Welt auf Augenhöhe zu messen. Zugleich ermöglichen wir damit deutlich mehr Krebspatienten in Deutschland den Zugang zu den Fortschritten der Krebsforschung", erklärt Prof. Dr. Dr. h.c. Michael Baumann, Wissenschaftlicher Vorstand und Vorstandsvorsitzenderdes Deutschen Krebsforschungszentrums sowie einer der beiden Sprecher des NCT-Lenkungsausschusses.

Patienten als Forschungspartner

Das NCT WERA wird federführend vom Standort Würzburg koordiniert und geleitet. Sprecher des NCT WERA ist Prof. Dr. Hermann Einsele, Direktor der Medizinischen Klinik II am Universitätsklinikum Würzburg. Stellvertretender Sprecher ist Prof. Dr. Wolfgang Herr, Direktor der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin III am Universitätsklinikum Regensburg.
Prof. Einsele: „Für diese Umsetzung von Forschungsergebnissen aus dem Labor hinaus in die unmittelbare Anwendung am Patienten werden die Rahmenbedingungen nochmals deutlich verbessert und so werden wir viele neue innovative Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten für die Patienten in Bayern anbieten können. Gleichzeitig werden wir attraktive Angebote für junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler etablieren.“ Dabei werden die Patientinnen und Patienten als aktive Forschungspartner eingebunden, betont Prof. Herr: „Bereits in die Konzeption und Entwicklung künftiger Studien werden die Patientinnen und Patienten einbezogen. Hier ist der NCT-Patientenbeirat von besonderer Bedeutung. Auch dafür werden wir hier die nötigen Strukturen weiter ausbauen.“ Das NCT WERA arbeitet dabei eng mit den Comprehensive Cancer Centers („CCC“) der beteiligten Universitätskliniken und Universitäten zusammen.

Gemeinsame Studienkonzepte werden entwickelt

In den kommenden Monaten wird nun zunächst die gemeinsame Infrastruktur aufgebaut. Dazu zählt auch eine gemeinsame Geschäftsstelle, die in Würzburg angesiedelt wird. Zudem werden erste gemeinsame Studienkonzepte entwickelt.
Zum feierlichen Auftakt des NCT WERA kamen rund 140 Gäste. Zur Begrüßung unterstrich Prof. Dr. Matthias Frosch, Dekander Medizinischen Fakultät in Würzburg: „Das NCT WERA macht deutlich, wie wissenschaftliche Exzellenz und interdisziplinäre Zusammenarbeit an mehreren Standorten kombiniert werden kann. Das zählt zu den Kernaufgaben der Universitätsmedizin. Die erstmalige Ernennung zum NCT zeigt zudem eindrucksvoll die Stärken des Forschungsstandortes Bayern.“

Hintergründe zum Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen:
www.nct.dkfz.de
www.nct-wera.de

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Dekade Krebs, NCT Wera, Krebsmedizin

Gesundheitsminister Klaus Holetschek (3.v.l.) bezeichnete den Auftakt für das NCT WERA in Würzburg als „Meilenstein“ in der Versorgung von Krebspatienten in Bayern. Von links: Prof. Dr. Jens Maschmann (Ärztlicher Direktor, UKW), Prof. Dr. Wolfgang Herr (NCT WERA, UK Regensburg), Gesundheitsminister Klaus Holetschek, Ursula Weyrich (DKFZ), Prof. Dr. Hermann Einsele (NCTWERA, UKW) und Prof. Dr. Matthias Frosch (Dekan der Medizinischen Fakultät Würzburg). Foto: UKW / Angie Wolf.

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