Berufsbegleitende staatliche Weiterbildung „Praxisanleitung“ (VdPB) – Für eine professionelle Anleitung in Gesundheitsberufen
Patienten werden immer älter, Krankheitsbilder immer komplexer und auch die Multimorbidität nimmt immer mehr zu. Kurz, die Anforderungen für alle Berufsgruppen im Gesundheitswesen steigen stetig und mit ihr die Verantwortung. Eine fundierte Aus- und Weiterbildung ist die Basis für eine bestmögliche Patientenversorgung. Um dem gerecht zu werden, bildet das Universitätsklinikum Regensburg (UKR) seit vielen Jahren Praxisanleiter aus, die ihre erlernten Fähigkeiten künftig in unterschiedlichen Bereichen der Patientenversorgung – darunter - Kliniken, im Rettungsdienst sowie in der Akut- und Langzeitpflege, an die dortigen Mitarbeiter weitergeben sollen.
Praxisanleiter nehmen eine zentrale Schlüsselposition ein, da sie als verbindendes Element zwischen theoretischer Ausbildung und der praktischen Tätigkeit fungieren und somit wesentlich zur Qualität des Lernprozesses beitragen. Neben einem fundierten und breit gefächerten Fachwissen benötigen sie methodische, persönliche und soziale Kompetenzen, um Lernende individuelle wahrzunehmen, zu unterstützen und kontinuierlich zu fördern. Auf diese Weise begleiten sie die Auszubildenden sicher und strukturiert durch vielfältige Anleitungssituationen und tragen maßgeblich zu deren professionellen Entwicklung bei.
„Wir wollen unsere Kursteilnehmer bestmöglich auf anstehende Situationen im beruflichen Alltag vorbereiten. Dazu gehört neben dem fachlichen Inhalt auch das Führen von Mitarbeitern und natürlich das Vermitteln von Lerninhalten“, sagt Georg Rauscher, Pflegepädagoge und Kursleiter im Referat für Fort- und Weiterbildung der Stabsabteilung für Personalentwicklung des UKR. „Daher vermitteln wir aktuelles berufspädagogisches, methodisches und didaktisches Wissen sowie Inhalte aus verschiedenen Bezugswissenschaften, anwendungsbezogenes Wissen und verknüpfen es mit erfahrungsorientiertem Lernen, um die Handlungskompetenzen der Teilnehmer nachhaltig zu stärken.“
Der Lehrplan umfasst 300 Stunden und gliedert sich in theoretische und praktische Anteile. Der theoretische Unterricht beinhaltet 252 Stunden. Der praktische Teil umfasst ein 32-stündiges Praxisprojekt sowie mindestens 16 Stunden Hospitation oder Praktikum bei einem erfahrenen Praxisanleiter. Unter festgelegten Voraussetzungen kann ein Teil der praktischen Weiterbildung bei einem Kooperationspartner oder bis zur Hälfte an einer Berufsfachschule für Pflege absolviert werden.
Moderne und praxisnahe Lernformen
Die staatliche Weiterbildung „Praxisanleitung“ (VdPB) wird durch moderne Lernformen unterstützt, darunter eine E-Learning-Plattform für den Austausch mit der Kursleitung und anderen Teilnehmern. Workshops, Seminare, Vorträge, fächerübergreifender Unterricht und Projektarbeiten ergänzen das Angebot und fördern die kontinuierliche Reflexion des eigenen beruflichen Handelns. Voraussetzung für die Teilnahme ist mindestens ein Jahr aktuelle Berufserfahrung in einem Gesundheitsberuf, etwa als Pflegefachkraft, ATA/OTA, Notfallsanitäter oder in anderen therapeutischen oder medizinischen Fachberufen. Eine Teilnahme weiterer Gesundheitsberufe ist nach individueller Prüfung durch die Weiterbildungsstätte möglich. Mit dieser Weiterbildung erhalten Fachkräfte aus dem Gesundheitswesen eine fundierte Qualifikation, um künftig praxisnah, sicher und pädagogisch kompetent in der Anleitung zukünftiger Kolleginnen und Kollegen tätig zu sein.
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