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13.11.2023

Gib dem Menschen (noch mehr) Zucker?

Diabetes mellitus ist gerade in der westlichen Welt weiter auf dem Vormarsch. Dabei können gesunde Ernährung und Bewegung erfolgreich als Prophylaxe dienen. Den Weltdiabetestag am 14. November 2023 nimmt Oberärztin Dr. Melanie Kandulski, Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I des Universitätsklinikums Regensburg, zum Anlass, um auf mögliche Auswirkungen einer Zuckererkrankung hinzuweisen.

Die Frage, „Was essen wir denn heute?“, wird täglich millionenfach in Deutschland gestellt. Die Antwort darauf lautet nur allzu oft: „Packung auf, Mikrowelle an, fertig!“ Auf die Inhaltsstoffe der Convenience-Produkte wird dabei wenig geachtet. Dabei lohnt es sich, hier genau hinzuschauen, denn in vielen Fällen sind in Fertigprodukten große Mengen an Zucker und Fetten versteckt. Und so geben wir uns tagtäglich dem Risiko hin, an Diabetes zu erkranken. „Auch wenn wir augenscheinlich auf eine zuckerarme Ernährung achten und Lebensmittel wie Cola, Schokolade und Co., so gut es geht, weglassen, so sind es gerade die versteckten Zucker, denen wir mehr Beachtung schenken sollten“, erklärt Dr. Melanie Kandulski, Oberärztin der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I des UKR und Fachärztin für Innere Medizin, Endokrinologie und Diabetologie. Wer sich die Mühe macht, die Packungsbeschreibung zu lesen, selbst zu kochen und auf frische Lebensmittel zurückzugreifen, reduziert nachhaltig sein Diabetesrisiko. „Eine gesunde, zuckerarme Ernährung in Kombination mit Sport und Bewegung sind eine solide Basis, um eine Zuckererkrankung zu vermeiden. Eigentlich ganz einfach.“

Was ist eine Diabeteserkrankung und wie äußert sie sich?

Unter dem Sammelbegriff Diabetes mellitus werden vielfältige Störungen des menschlichen Stoffwechsels zusammengefasst, deren Hauptmerkmal die chronische Hyperglykämie, die Überzuckerung, ist. Daher spricht man auch von der Zuckerkrankheit. Dabei spielt das Stoffwechselhormon Insulin eine wichtige Rolle. „Insulin steuert den Kohlenhydratsoffwechsel. Wird es zu wenig freigesetzt oder kann es nicht ausreichend wirken, kann es eine Diabeteserkrankung auslösen oder ein Hinweis auf eine bereits bestehende Erkrankung sein“, so Dr. Kandulski. Hier wird zwischen der eher seltenen Typ-1-Diabetes-Form und Typ-2-Diabetes-Form unterschieden. Bei der weltweit häufigsten Form, dem Typ-2-Diabetes, liegt eine verminderte Wirkung des Insulins vor. Auslöser können neben falscher Ernährung, Adipositas und Bewegungsmangel auch Erkrankungen anderer Organe oder Gewebeerkrankungen sein. Symptome für einen Typ-2-Diabetes können häufiges Wasserlassen, Müdigkeit, Schwindel und starker Durst sein. „Die Anzeichen können über eine lange Zeit unentdeckt bleiben und erst im Alter zum Vorschein kommen, weshalb wir hier früher auch von einem Altersdiabetes sprachen.“

Eine Diabeteserkrankung bringt zum Teil erhebliche Einschränkungen in den Ernährungsgewohnheiten mit sich und erhöht zugleich das Risiko für weitere schwerwiegende Erkrankungen. „Herzinfarkte, Schlaganfälle und arterielle Durchblutungsstörungen sehen wir hier als häufige Folgeerkrankungen. Wenn man bedenkt, dass viele dieser Erkrankungen durch das Ernährungs- und Bewegungsverhalten vermeidbar sind, ist klar, dass Prävention eine noch größere Rolle spielen muss.“ Die Medizinerin sieht hier jeden Einzelnen in der Verantwortung für seine Gesundheit, wünscht sich aber auch von der Politik ein stärkeres Bewusstsein für die Folgen zu hohen Zuckerkonsums. „Der Gesetzgeber kann und sollte noch aktiver werden, um den Zuckerkonsum zu senken. Sei es durch eine mögliche Zuckersteuer oder ein Verbot zur Bewerbung ungesunder Lebensmittel.“

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In vielen Lebensmitteln sind verschiedene Arten von Zucker versteckt. Sie allen haben eines gemeinsam: sie können Auslöser für eine Diabeteserkrankung sein. © AdobeStock/bit24

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Dr. Melanie Kandulski, Oberärztin der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I des UKR und Fachärztin für Innere Medizin (Endokrinologie und Diabetologie) © UKR/Johannes Beutler

Pressereferent

Matthias Dettenhofer


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Ausgerichtet ist das Universitätsklinikum Regensburg auf Hochleistungsmedizin mit besonderem Fokus auf Transplantations- und Intensivmedizin sowie onkologische und kardiovaskuläre Erkrankungen. Bei der durchschnittlichen Fallschwere („Case-Mix-Index“) liegt das UKR mit an der Spitze der deutschen Universitätsklinika. Neben der Patientenversorgung ist das UKR gemeinsam mit der Fakultät für Medizin der Universität Regensburg für die Ausbildung von ca. 2.000 Studierenden (Human- und Zahnmedizin) sowie für die medizinische Forschung verantwortlich.

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