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01.03.2023

Glanzlicht biomedizinischer Forschung - März 2023

Hepatitis-E-Virus in Deutschland

Das Hepatitis-E-Virus (HEV) ist in Europa bei Schweinen und Wildschweinen weit verbreitet und wird meist über den Verzehr von ungenügend erhitzten oder rohen Fleischprodukten übertragen. In Deutschland infizieren sich so mehr als 300.000 Menschen pro Jahr mit HEV. Über die Verteilung von Virussubtypen und mögliche Zusammenhänge mit dem Schweregrad von Leberentzündungen liegen jedoch kaum Informationen vor.

Dr. Mathias Schemmerer und Prof. Jürgen Wenzel werteten zusammen mit Kooperationspartnern vom Robert Koch-Institut Proben und Daten von knapp eintausend Hepatitis-E-Fällen aus Deutschland aus, die über ein Jahrzehnt gesammelt worden waren. Dabei konnte HEV-3c mit 67 % aller ausgewerteten Infektionen als der häufigste Virustyp in Deutschland festgestellt werden. Seltener wurden HEV-3f (14 %), HEV-3e (10 %) und HEV-3i (4 %) nachgewiesen. Auffallend war, dass bei Patienten mit HEV-3f- und 3e-Infektionen häufiger Gelbsucht, Oberbauchschmerzen und Fieber bis hin zu Krankenhausaufenthalten und sogar Todesfällen auftraten. Die Wissenschaftler fanden jedoch nur sehr selten die gleichen Virusvarianten bei mehreren Patienten. Dies lässt darauf schließen, dass HEV-Infektionen eher sporadisch auftreten und keine größeren Ausbrüche verursachen. Immungeschwächte Personen sollten den Verzehr von ungenügend erhitztem Schweinefleisch und bestimmten (Roh-)Wurstwaren vermeiden, um sich vor chronischen Infektionen mit HEV zu schützen.

 

Publikation:
Mathias Schemmerer, Jürgen J Wenzel, Klaus Stark, Mirko Faber. Molecular epidemiology and genotype-specific disease severity of hepatitis E virus infections in Germany, 2010-2019

DOI: 10.1080/22221751.2022.2091479

Glanzlichter biomedizinischer Forschung

Dr. Mathias Schemmerer, Institut für Klinische Mikrobiologie und Hygiene © UKR

Prof. Jürgen Wenzel, Institut für Klinische Mikrobiologie und Hygiene © UKR

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Ausgerichtet ist das Universitätsklinikum Regensburg auf Hochleistungsmedizin mit besonderem Fokus auf Transplantations- und Intensivmedizin sowie onkologische und kardiovaskuläre Erkrankungen. Bei der durchschnittlichen Fallschwere („Case-Mix-Index“) liegt das UKR mit an der Spitze der deutschen Universitätsklinika. Neben der Patientenversorgung ist das UKR gemeinsam mit der Fakultät für Medizin der Universität Regensburg für die Ausbildung von ca. 2.000 Studierenden (Human- und Zahnmedizin) sowie für die medizinische Forschung verantwortlich.

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