Kapazitäten der Kinderonkologie am UKR erweitert
Zum 1. Oktober 2025 konnte die Abteilung für Pädiatrische Hämatologie, Onkologie und Stammzelltransplantation (PHOS) des Universitätsklinikums Regensburg (UKR) um bis zu zehn stationäre Behandlungsplätze erweitert werden. In den vergangenen Jahren hat sich Regensburg zu einem national wie international renommierten Zentrum für Kinder und Jugendliche mit Krebserkrankungen oder anderen lebensbedrohliche Erkrankungen des Blutes oder des Immunsystems entwickelt. Dieser Entwicklung wird nun mit der Erweiterung Rechnung getragen und die Versorgung weiter gesichert.
„Wir behandeln Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit den unterschiedlichsten Bluterkrankungen, Tumoren sowie Immun- und Gendefekten, sowie schweren und angeborenen Gerinnungsstörungen. Die Therapien dieser Erkrankungen sind so komplex, dass viele nur bedingt ambulant erfolgen können. Deshalb bedarf es Kliniken mit entsprechend leistungsstarken Strukturen, eng verzahnt mit Wissenschaft und Forschung“, sagt Professor Dr. Selim Corbacioglu, Direktor der Abteilung für Pädiatrische Hämatologie, Onkologie und Stammzelltransplantation des UKR. „Aus diesem Grund freut es mich sehr, dass wir unsere Kapazitäten für die stationäre Versorgung deutlich erhöhen können.“
Versorgung der Patienten weit über die medizinischen Bedürfnisse hinaus
Jährlich werden in der PHOS bis zu 130 Patienten mit hämatologischen und onkologischen Erkrankungen neu diagnostiziert. Die Behandlung von Krebserkrankungen sowie Erkrankungen des blutbildenden Systems bei Kindern und Jugendlichen erfordert hochspezialisierte medizinische Kompetenz, interdisziplinäre Zusammenarbeit und ein umfassendes Versorgungsangebot. In diesem Bereich bietet die Klinik ein breites Spektrum an moderner Diagnostik, innovativen Therapien und engmaschiger Nachsorge.
Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Versorgung von Patienten mit Hämoglobin-Erkrankungen, insbesondere der Sichelzellerkrankung und der Thalassämie, sodass Regensburg eines der wenigen kurativen Referenzzentren ist, welche alle innovativen Therapiekonzepte für eine Heilung dieser Erkrankungen anbieten kann. Darüber hinaus werden in Regensburg Therapiekonzepte für Patienten mit Neuroblastom, dem häufigsten Tumor im Kleinkindesalter, entwickelt. Zudem stellt das Blutgerinnungszentrum, das im spezialisierten Hämophiliezentrum interdisziplinär betreut wird, eine wichtige Einrichtung dar. Des Weiteren besteht eine ausgewiesene Expertise in der Behandlung schwerer Immundefekte und seltener erblicher Gen-Defekte. Je nach Krankheitsbild kommen dabei modernste medikamentöse und zell- und gentherapeutische Verfahren zum Einsatz, die sich an den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen orientieren.
„Durch die enge Verzahnung der klinischen mit der Grundlagenforschung erhalten unsere Patienten Zugang zu innovativen klinischen Studien und neuen Therapieoptionen. Insbesondere die Fortschritte in den Bereichen der medizinischen Immun-, Gen- und komplexen Zelltherapien eröffnen heute vielen Betroffenen deutlich verbesserte Überlebenschancen bei gleichzeitig hoher Lebensqualität. Daran gilt es weiterzuarbeiten und die Kooperation zwischen den klinisch-theoretischen Bereichen und der Klinik noch weiter zu vertiefen“, fasst Professor Corbacioglu zusammen.
Gleichzeitig steht der individuelle Umgang mit jedem einzelnen Schicksal im Mittelpunkt. Neben der medizinischen und pflegerischen Versorgung legt das interdisziplinäre Team großen Wert auf psychosoziale Unterstützung. Hierzu zählen unter anderem die enge Zusammenarbeit mit Sozialpädagogen, Psychologen, Physiotherapeuten und das Engagement der KlinikClowns, die zur emotionalen Entlastung der jungen Patientinnen und Patienten beitragen.
Downloads
Verwendung der Medien ausschließlich im Zusammenhang mit diesem Beitrag


