„KUNO war eine Liebesentscheidung!“
Mit Professor Dr. Michael Melter geht einer der KUNO-Väter in den Ruhestand. Seit 2007 hat er als Direktor der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin des Universitätsklinikums Regensburg (UKR) die Geschicke der Kinder Uniklinik Ostbayern (KUNO) am Standort UKR geleitet. Für den Kinderarzt aus Leidenschaft und leidenschaftlichen Fußballsachverständigen beginnt nun ein neuer Lebensabschnitt, fernab von Visiten und Klinikalltag, dafür mit mehr Stadionatmosphäre.
Ein wenig ist es so, als würde der Schiedsrichter das Spiel am 30. September 2025 punktgenau nach 90 Minuten abpfeifen. Keine Nachspielzeit, keine Verlängerung und erst recht kein Elfmeterschießen. Professor Dr. Michael Melter, Direktor der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin des UKR, verlässt den Platz und verabschiedet sich in den Ruhestand. Geboren in Paris, aufgewachsen in Hamburg, wechselte Professor Melter nach dem Medizinstudium via Hannover und Boston nach Regensburg. Hier wurde er direkt Kapitän des Team-KUNO am UKR. „Als sich 2007 die Möglichkeit ergeben hatte, nach Regensburg zu kommen, war mir sofort klar, dass ich das nicht ablehnen kann. Wir hatten hier die Chance, etwas Neues aufzubauen, und da wollte ich unbedingt dabei sein und meine Ideen einbringen. Es war von Anfang an eine Liebesentscheidung“, blickt Professor Melter auf seinen Wechsel zurück.
„Ich habe Kinder gesehen, die eine Überlebenschance von 0,0% hatten und es trotzdem geschafft haben“
Das Gesamtkonzept passte und doch wartete eine Menge Arbeit auf den Kinderarzt aus Leidenschaft und den Transplantationsspezialisten. Zwar konnte im Januar 2008 die erste Kinderleber erfolgreich am UKR transplantiert werden. Doch das Spielfeld war noch nicht erstligareif. Das sollte mit dem Neubau und der Eröffnung von KUNO am Standort Universitätsklinikum im Jahr 2010 behoben werden. „Zu diesem Zeitpunkt war KUNO eine der modernsten Kinderkliniken Europas. Wir haben sehr viel Arbeit in jedes Detail, jeden Monitor zur Überwachung, jede einzelne Steckdose gelegt. Und, es hat sich gelohnt, wir konnten ein erstklassiges medizinisches Umfeld für Kinder und Jugendliche schaffen“, so Melter. „Seinem Einsatz ist es zu verdanken, dass wir weit über die Grenzen hinaus einen exzellenten Ruf im Bereich der Kinder- und Jugendmedizin genießen. Insbesondere im Bereich der Lebertransplantation bei (Kleinst-)Kindern hat Professor Melter neue Maßstäbe gesetzt. Dafür sind wir ihm als UKR sehr dankbar“, würdigt Professor Dr. Oliver Kölbl, Ärztlicher Direktor des UKR, die Leistung des Mediziners. Professor Dr. Dirk Hellwig, Dekan der Fakultät für Medizin der Universität Regensburg, ergänzt: „Seine Begeisterung und seine Hingabe für sein Fachgebiet haben dem ärztlichen und wissenschaftlichen Nachwuchs den Weg in eine erfolgreiche Zukunft geebnet. Neueste Lehrkonzepte, neueste Forschungserkenntnisse und eben der Spaß an seiner Tätigkeit standen bei Professor Melter immer ganz oben auf der Agenda.“
Die Transplantationsmedizin war und ist sein medizinisches Steckenpferd. Über 207 Kinder und Jugendliche wurden während seiner Zeit am UKR transplantiert. Zu vielen hält er auch nach beinahe 20 Jahren noch Kontakt. „Ich habe Kinder gesehen, die hatten eine Überlebenschance von 0,0 Prozent und jetzt sind sie Teenager oder junge Erwachsene. Das sind wahre Wunder! Aus diesem Grund bin ich Kinderarzt geworden“, sagt Melter.
Engagement für die studentische Lehre bleibt bestehen
Eine Verlängerung seiner Laufbahn kam für Professor Melter nicht in Frage. „Ich habe das große Glück, mein Hobby zum Beruf gemacht zu haben. Jetzt ist es aber auch gut! Außerdem bleibe ich in der Bundesärztekammer weiterhin tätig und helfe mit, neue Lehrkonzepte zu entwickeln, ganz ohne administrative Tätigkeiten“, blickt Professor Melter ohne Wehmut auf seine erfolgreiche Laufbahn zurück. Die medizinische Leidenschaft wird nun ein Stück weit mehr durch sein Hobby abgelöst, den Fußball. Als Fan des Hamburger SV und Mitglied des SSV Jahn Regensburg weiß er zumindest, dass ihm dieses Hobby auch Leiden schaffen wird. Schlusspfiff, keine Verlängerung, keine Nachspielzeit und kein Elfmeterschießen.
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