Am 6. Juni 2025 wurde am Universitätsklinikum Regensburg (UKR) eine besondere Fotografie-Ausstellung eröffnet. Unter dem Titel „Leben spenden“ portraitiert die Ausstellung Menschen, die unmittelbar von Organspende und Organtransplantation betroffen sind – als Organempfänger, als Lebendspender sowie als Angehörige postmortaler Spender. Die Ausstellung ist bis 4. Juli 2025 kostenlos im Foyer des UKR zu sehen.
Das Thema Organspende ist eine besondere Herausforderung und zugleich eine große Verantwortung. Es geht um Geben und Nehmen, um Leben und Hoffnung. Das Universitäre Transplantationszentrum Regensburg blickt seit über 30 Jahren auf eine erfolgreiche Geschichte zurück: Mehr als 3.000 Organtransplantationen wurden hier seit 1995 durchgeführt. Dank medizinischer Fortschritte konnten Überlebensraten und Lebensqualität der Patienten stetig verbessert werden. „Die Transplantationsmedizin hat sich in den vergangenen 30 Jahren stetig weiterentwickelt. Wir können Patienten beinahe jedes Alters transplantieren. Auch die medizinische Qualität ist in einem stetigen Entwicklungsprozess, um Patienten noch besser auf die Eingriffe vorzubereiten und auch die Nachsorge immer weiter zu optimieren“, sagt Professor Dr. Bernhard Banas, Leiter des Universitären Transplantationszentrums Regensburg.
Die Ausstellung möchte jedoch keine Zahlen oder Fakten in den Vordergrund stellen, sondern die Menschen und ihre Schicksale sichtbar machen. Fotografen, Grafiker und Redakteure der Stabsabteilung Unternehmenskommunikation des UKR haben Betroffene in ihren persönlichen Umgebungen besucht, Gespräche geführt und die emotionalen Momente fotografisch festgehalten. Ziel war es, zuzuhören, die individuellen Schicksale zu verstehen und die Gefühle der Betroffenen und ihrer Familien sichtbar zu machen. „Diese Ausstellung ist der Höhepunkt unseres Aktionsjahres ‚Ostbayern entscheidet sich‘, in dem wir in ganz Niederbayern und der Oberpfalz zwölf Monate lang über Organspende aufklärten und fast 10.000 Organspendeausweise unter die Menschen brachten. Unser Ziel ist es, durch die Ausstellung den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen. Wir wollen den verstorbenen Spendern und ihren Angehörigen, den Organempfängern wie auch den Lebendspendern eine Stimme geben und vermitteln, dass Organspende und Organtransplantation als Thema in die Mitte der Gesellschaft gehören“, fasst Matthias Dettenhofer, Pressereferent des UKR, zusammen.
Wir laden alle Interessierten herzlich ein, die Ausstellung zu besuchen und sich auf eine emotionale Reise durch persönliche Geschichten rund um das Thema „Leben spenden“ zu begeben. Die Ausstellung ist bis 4. Juli 2025 kostenlos im Foyer des UKR zu sehen.
30 Jahre Organtransplantation am UKR
Die Eröffnung der Ausstellung erfolgte unmittelbar im Anschluss an ein Symposium, zu dem das Universitäre Transplantationszentrum Regensburg anlässlich seines 30-jährigen Bestehens ins UKR geladen hatte. Vertreter von Medizin und Wissenschaft, Seelsorge und Patientenvereinigungen tauschten sich über die aktuellen Entwicklungen und Herausforderungen der Transplantationsmedizin aus. „Im Kern stehen wir immer noch vor der Situation, vielen Patienten, die nur durch ein Spenderorgan gerettet werden können, nicht helfen zu können, weil es zu wenig Organspenden gibt", resümiert Professor Dr. Hans J. Schlitt, Direktor der Klinik und Poliklinik für Chirurgie des UKR, die ein wichtiger Partner im Universitären Transplantationszentrum Regensburg ist. Man werde deshalb nicht müde, über Organspende und Transplantationsmedizin aufzuklären, Vorurteile abzubauen und darauf hinzuweisen, dass jeder aus dem Nichts heraus auf ein Spenderorgan angewiesen, aber auch potentieller Organspender sein könnte. In diesem Zusammenhang sei es „enorm wichtig, dass sich jeder Erwachsene in gesunden Tagen Gedanken macht, wie er zur Organspende steht, und seine persönliche Entscheidung schriftlich dokumentiert - ganz gleich, wie er sich entscheidet. Denn eine eigene rechtzeitige Entscheidung kann die Angehörigen entlasten und bei einem ‚Ja‘ zur Organspende anderen Menschen ein Weiterleben ermöglichen", bekräftigt Dr. Stephan Schweiger, Transplantationsbeauftragter des UKR.
Bundesweiter Tag der Organspende in Regensburg am 7. Juni 2025
Dem Thema Aufklärung widmet sich in besonderer Weise auch der bundesweite Tag der Organspende, der in diesem Jahr in Regensburg stattfindet. Selbsthilfeverbände organisieren ihn gemeinsam mit der Deutschen Stiftung Organspende (DSO), das Universitätsklinikum Regensburg ist unterstützender Partner des Aktionstages. Alle Interessierten sind herzlich in die Regensburger Innenstadt eingeladen, um sich mit einem bunten Programm rund um Organspende zu informieren und mit Betroffenen ins Gespräch zu kommen (https://www.tagderorganspende.de/).
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