In Deutschland erkranken jährlich etwa 500.000 Menschen neu an Krebs. Dabei ließe sich eine Vielzahl an Krebserkrankungen mit entsprechenden Präventionsmaßnahmen verhindern. Die Nationale Krebspräventionswoche soll auf Lebensstil-Faktoren aufmerksam machen, die das Krebsrisiko beeinflussen. Dieses Jahr steht besonders das Thema Übergewicht im Fokus.
„Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) geht davon aus, dass sich weltweit 30% bis 50% aller Krebserkrankungen verhindern lassen. Dementsprechend stellt die Verringerung von Risikofaktoren, die wesentlich zur Entstehung dieser Krankheiten beitragen können, eine wichtige und wirksame Maßnahme zur Prävention von Krebs dar“, erläutert Professor Dr. Martina Müller-Schilling, Direktorin der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I am Universitätsklinikum Regensburg (UKR). „Dazu zählen verhaltensbedingte Faktoren wie Tabakkonsum, schädlicher Alkoholkonsum, ungesunde Ernährung und Bewegungsmangel sowie Stoffwechselfaktoren wie Bluthochdruck, ein hoher Cholesterinspiegel, erhöhtes Körpergewicht und Adipositas und schließlich auch Umweltfaktoren wie Luftverschmutzung“, so die Medizinerin weiter.
Durch die Nationale Krebspräventionswoche soll genau auf solche Risikofaktoren und das große Potenzial der Prävention aufmerksam gemacht werden. Ins Leben gerufen wurde die Initiative von der Deutschen Krebshilfe, dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG). Die drei Organisationen verfolgen damit die Vision, dass Krebs gar nicht erst entstehen soll, und wollen in diesem Jahr besonders auf den Risikofaktor Übergewicht hinweisen.
Starkes Übergewicht erhöht das Risiko für 13 Krebsarten
Die Zahl der übergewichtigen Menschen hat sich seit 1975 weltweit verdreifacht. In Deutschland gelten heute knapp zwei Drittel der Männer und etwa die Hälfte der Frauen als übergewichtig. Knapp ein Viertel der Erwachsenen ist sogar stark übergewichtig. Die Medizin spricht in diesem Fall auch von Adipositas. Dabei ist starkes Übergewicht vor allem ein gesundheitliches Problem, wie auch Professor Müller-Schilling bestätigt: „Die Adipositas führt zu erhöhter Produktion von systemischen Entzündungsbotenstoffen und zu Veränderungen im Stoffwechsel und Hormonhaushalt, die das Zellwachstum begünstigen. Sie steht daher im Zusammenhang mit der Entstehung vieler Krebserkrankungen, führt aber auch zu einem erhöhten Risiko für die Entwicklung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes mellitus Typ 2 und Lebererkrankungen. Auch die sogenannte MASLD (metabolic dysfunction-associated steatotic liver disease), eine Erkrankung, bei der sich Fetteinlagerungen in der Leber bilden und die zu Leberzirrhose und Leberkrebs führen kann, tritt vermehrt auf.“
Durch die WHO ist belegt, dass starkes Übergewicht das Risiko für insgesamt 13 Krebsarten erhöht. Besonders ausgeprägt ist dabei der Zusammenhang zwischen Adipositas und Speiseröhrenkrebs sowie Gebärmutterschleimhautkrebs. Bei einigen der 13 Krebsarten konnte außerdem festgestellt werden, dass das Krebsrisiko steigt, je ausgeprägter das Übergewicht ist. „Deshalb ist es wichtig, auf ein gesundes Körpergewicht und eine gesunde Ernährung zu achten, denn eine ausgewogene, Pflanzen-basierte Ernährung spielt eine wichtige Rolle in der Vorbeugung vieler Krebserkrankungen,“ hält Professor Müller-Schilling fest.
Weitere Informationen zur Nationale Krebspräventionswoche 2023: www.krebshilfe.de.
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