Am 4. Februar ist Weltkrebstag. Das Motto der dreijährigen Kampagne lautet „Close The Care Gap“ – die Versorgungslücke schließen. An diesem Tag soll mit verschiedenen Maßnahmen auf die ungerechte Verteilung von Versorgung und Hilfsangeboten innerhalb der Krebsfürsorge aufmerksam ge-macht werden. Das Bayerische Zentrum für Krebsforschung (BZKF) setzt sich dafür ein, dass Krebspatienten in Bayern bestmöglich behandelt und betreut werden. Die Vernetzung der bayerischen Universitätsklinika in Augsburg, Erlangen, den zwei Standorten in München, Regensburg und Würzburg ermöglicht eine enge klinikübergreifende Zusammenarbeit. Professor Tobias Pukrop, Direktor des Comprehensive Cancer Center Ostbayern des Universitätsklinikums Regensburg (UKR) und Mitglied des BZKF-Direktoriums, spricht über personalisierte Medizin.
Gibt es bestimmte Krebserkrankungen, bei denen die personalisierte Therapie besonders erfolgversprechend ist?
„Es gibt bestimmte Krebserkrankungen wie zum Beispiel bei der Lunge, bei dem die personalisierte Therapie besonders erfolg-versprechend ist. Diese positiven Erkenntnisse möchte man jetzt auf weiter Tumorerkrankungen übertragen.“
Welche Rolle spielen Biomarker bei der personalisierten Therapie in der Onkologie?
„In der Zukunft werden Biomarker bei der personalisierten Therapie eine enorme Rolle spielen. Sie helfen dabei, die molekularen Merkmale des Tumors zu bestimmen, die Krankheit noch besser zu definieren und eine individuellere Charakterisierung der einzelnen Patienten vorzunehmen.“
Welche Entwicklungen und Fortschritte gibt es derzeit in der personalisierten Therapie für Patienten?
„Derzeit gibt es viele Fortschritte und Entwicklungen in der personalisierten Therapie für Krebspatienten, wie zum Beispiel neue Medikamente und Therapien, die auf spezifische genetische Mutationen abzielen. Es gibt Antikörper, an die beispielsweise eine Chemotherapie gekoppelt ist (Antibody-Drug Conjugates), Immuntherapien oder die Car-T-Zell-Therapie. Weiterhin werden neue Zielstrukturen für innovative Behandlungen entdeckt, die dazu beitragen, die Therapiemöglichkeiten kontinuierlich zu verbessern.“
Wie werden diese die Zukunft der Krebsbehandlung beeinflussen?
„Die Krebsforschung hat in den letzten Jahren enorme Fortschritte in der personalisierten Medizin erzielt. Ein individueller Ansatz, der auf die genetischen und molekularen Eigenschaften eines Tumors eingeht, hat sich als vielversprechend erwiesen. Es öffnet sich eine neue Tür zur maßgeschneiderten Krebsbehandlung, bei der die Vernetzung der sechs bayerischen Univer-sitätsklinika eine entscheidende Rolle spielt.“
Verwendung der Medien ausschließlich im Zusammenhang mit diesem Beitrag
Das Universitätsklinikum Regensburg (UKR) ist ein Krankenhaus der höchsten Versorgungsstufe. Es bietet in 31 human- und zahnmedizinische Kliniken, Polikliniken, Instituten und Abteilungen fast das komplette medizinische Fächerspektrum an und verfügt über 839 Betten sowie 52 tagesklinische Behandlungsplätze.
Ausgerichtet ist das Universitätsklinikum Regensburg auf Hochleistungsmedizin mit besonderem Fokus auf Transplantations- und Intensivmedizin sowie onkologische und kardiovaskuläre Erkrankungen. Bei der durchschnittlichen Fallschwere („Case-Mix-Index“) liegt das UKR mit an der Spitze der deutschen Universitätsklinika. Neben der Patientenversorgung ist das UKR gemeinsam mit der Fakultät für Medizin der Universität Regensburg für die Ausbildung von ca. 2.000 Studierenden (Human- und Zahnmedizin) sowie für die medizinische Forschung verantwortlich.
Gemeinsames Ziel aller Mitarbeiter sind die optimale medizinische und pflegerische Versorgung der Patienten sowie ein wertschätzendes Miteinander im Team.