Gefäß- oder vaskuläre Malformationen sind bereits bei Geburt vorhanden, aber oftmals noch nicht voll ausgebildet bzw. verursachen dann noch keine Symptome. Unterschieden wird zwischen arteriovenösen, venösen, lymphatischen und gemischten Malformationen, welche im Folgenden kurz vorgestellt werden.
Arteriovenöse Malformationen bestehen aus Verbindungen zwischen Arterien und Venen und stellen eine Art Kurzschlussverbindung dar. Klinisch zeigen sich diese Veränderungen als gerötete und überwärmte Stellen mit sehr starkem Blutfluss. Symptomatisch werden diese Veränderungen durch Blutungen, Schwellungen oder Schmerzen, teilweise kommt es auch zu Infektionen. Je nach Ort der Malformation können individuelle Beschwerden wie Sehstörungen, Nasenatmungsbehinderungen, Luftnot oder ähnliches auftreten. Durch das erhöhte Blutvolumen, welches das Herz bewältigen muss, kann es auch zu Herzinsuffizienz kommen.
Venöse Malformationen bestehen aus venösen Blutgefäßen, welche eine sehr dünne Wand besitzen und nicht den typischen Aufbau einer normalen Vene zeigen. Diese Malformationen sind meist als bläuliche Verfärbung zu erkennen und zeigen sich als Schwellung der Haut oder Schleimhaut. Meist wachsen diese Veränderungen über einen längeren Zeitraum und verursachen dann Beschwerden wie Schmerzen bzw. sind kosmetisch störend. Sie können aber je nach betroffenem Bereich zum Beispiel auch Schluckbeschwerden verursachen.
Hierbei handelt es sich Erkrankungen der Lymphgefäße, bei denen es zu Defekten in lymphatischen Strukturen gekommen ist. Man teilt sie in mikro- und makrozystische Läsionen ein. Im Vordergrund steht hier eine Schwellung, welche an nahezu allen Lokalisationen des Körpers auftreten kann. Typischerweise kommt es zum Austritt von Lymphflüssigkeit oder auch zu Infektionen. Es kann auch zu übermäßigem Wachstum von beteiligtem Knochen kommen.
Es können auch Kombinationen der vorbeschriebenen Malformationen auftreten, welche dann ein sehr unterschiedliches Bild an Symptomen zeigen können.
Je nach Typ und Ausprägung der Malformation muss in jedem individuellen Fall die Behandlung geplant werden. Neben den operativen Verfahren stehen die interventionellen Methoden der Radiologie (Embolisation und Sklerosierung) und die Lasertherapie. Im Vordergrund der Therapieplanung steht eine interdisziplinäre Zusammenarbeit mit mehreren Kliniken, um ein optimales Therapiekonzept für Sie oder Ihr Kind zu erstellen.