Innere Medizin III - Hämatologie & Internistische Onkologie
Klinische Mikrobiom-Forschung
Ein medizinischer und wissenschaftlicher Schwerpunkt unserer Klinik ist die Rolle des Mikrobioms bei der Therapie von hämatologischen Tumorerkrankungen.
Neueste Erkenntnisse haben gezeigt, dass das intestinale Mikrobiom (die Gesamtheit von Mikroorganismen einschl. Bakterien, Viren und Pilze im Darm) lokal und systemisch immunmodulierend wirken kann. Insbesondere auf die Wirksamkeit und Nebenwirkungen von Krebstherapien wie Zytostatika, Bestrahlung oder neue Immuntherapien (z.B. Immuncheckpoint-Inhibitoren oder CAR-T-Zellen) zeichnet sich ein deutlicher Einfluss des Mikrobioms ab. So erfordert ein gutes Ansprechen auf Zytostatika oder Immuntherapien ein intaktes Darmmikrobiom.
Gleichzeitig kann eine verminderte Vielfalt des Mikrobioms (z.B. durch die Verwendung von Antibiotika), die Entstehung bestimmter Erkrankungen und deren Ausprägung fördern, z.B. die Graft-versus-Host-Erkrankung (GvHD) nach allogener Stammzelltransplantation.Basierend auf unserer langjährigen wissenschaftlichen Expertise hinsichtlich des Mikrobioms, gehört es zu den Aufgaben der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin III, neue mikrobielle Biomarker zu definieren und innovative Mikrobiom-basierte prophylaktische und therapeutische Therapiestrategien zu entwickeln.
Diese sollen zukünftig bei Patienten mit Akuten Leukämien, akuter und chronischer GvHD nach allogener Stammzelltransplantation, bei Patienten mit hämatologischen Neoplasien, die mit CAR-T-Zellen therapiert werden, angewandt werden. Ein besonderes Augenmerk wird hierbei auf klinische Studien gelegt.
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- Eine Schädigung des Darm-Mikrobiom (die Gesamtheit der Mikroorganismen einschließlich Bakterien, Pilze und Viren im Darm) kann die Wirksamkeit und Nebenwirkungen von z.B. Chemotherapien oder Krebsimmuntherapien beeinflussen. Innerhalb klinischer Studien versuchen wir daher auch bei Leukämiepatienten (AML Studiengruppe BZKF) und bei Patienten mit hämatologischen Neoplasien (Lymphome, Multiples Myelom), die mit CAR T-Zellen therapiert werden, neue mikrobielle Biomarker zu definieren und über innovative Mikrobiom-basierte prophylaktische Therapien das Mikrobiom zu schützen.
- Im Rahmen des des Mount Sinai Acute GvHD International Consortium (MAGIC)-Konsortiums werden in Patienten nach allogener Stammzelltransplantation bereits bekannte und neue Biomarker der GvHD untersucht und gleichzeitig alle Daten zur GvHD nach internationalem Standard erfasst. Aufgabe der von Regensburg geleiteten und von der José Carreras Leukämie-Stiftung e.V. geförderten deutschen MAGIC Studiengruppe ist dabei die Integration neuer bakterieller Mikrobiomparameter in die bisher bekannten Biomarker der schweren Darmschädigung bei GvHD.
- Demnächst: Behandlung von Steroid- und Ruxolitinib-refraktärer akuter GvHD mittels Fäkale Mikrobiota-Transplantation (FMT, Stuhltransplantation) im Rahmen der ARES-Studie und Mikrobiomprotektion bei AML Patienten in der Induktion/Konsolidierung (DAV-132-CL-3001 Studie).
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Prof. Dr. Hendrik Poeck
Akute Leukämien/Stammzelltransplantation
0941 944-5542Prof. Dr. Ernst Holler
Senior Professor Stammzelltransplantation
0941 944-5935PD Dr. Daniela Weber
Funktionsoberärztin Stammzelltransplantation
0941 944-5510