Neuropathologie
Muskel- / Nervenbiopsien
Muskel- und Nervbiopsien ergänzen die Diagnostik neuromuskulärer Erkrankungen und können wichtige Hinweise zur differentialdiagnostischen Einordnung eines Krankheitsbildes sowie für die Auswahl geeigneter Therapieformen geben.
Für die neuropathologische Begutachtung ist die Übersendung von nativem Muskelgewebe bzw. Nervengewebe notwendig, das dann vor Ort in unserem Eingangslabor sachgemäß aufgearbeitet wird. Der Großteil des Gewebes wird eingefroren und für die Diagnostik mittels Gefrierschnitten verwendet, da zum einen am Gefriermaterial eine bessere Orientierung der Präparate erfolgen kann und zum anderen nur am Gefriermaterial spezielle enzymhistochemische Färbungen (in der Muskeldiagnostik z.B. zur Fasertypdifferenzierung oder für mitochondriale Enzyme) erfolgen können. Routinemäßig wird von uns auch Material für eventuell erforderliche biochemische Untersuchungen asserviert.
Ein weiterer Teil der übersandten Biopsiepräparate wird formalinfixiert. Die Paraffineinbettung ist diagnostisch besonders hilfreich bei der Frage nach entzündlichen Myo- bzw. Neuropathien und Vaskulitiden. Außerdem erlaubt sie eine weitergehende immunhistochemische Abklärung der entzündlichen Infiltrate.
Schließlich erfolgt eine Kunststoffeinbettung eines Teils des Gewebes zur Anfertigung von Semi- und Ultradünnschnitten und zur nachfolgenden elektronenmikroskopischen Untersuchung. Hierdurch können zusätzliche ultrastrukturelle Befunde erhoben werden, die die Treffsicherheit unserer Diagnostik weiter erhöhen.