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Zentrum für Hirntumoren (ZHT)

Informationen zu Hirntumoren

  • Tumore im Bereich des zentralen Nervensystems (Gehirn und Rückenmark) sind vergleichsweise selten. Etwa die Hälfte der Fälle wird durch Hirntumore verursacht, die im Hirngewebe selbst entstanden sind (primäre Hirntumore). Im Gegensatz dazu stehen Hirnmetastasen anderer Tumoren, die von außerhalb des zentralen Nervensystems stammen (sekundäre Hirntumoren; z.B. Metastasen aus Lungentumoren, Brusttumoren und Melanomen). 
    Die primären Hirntumore werden nach einer Klassifikation der WHO eingeteilt, die 2016 überarbeitet wurde. Seitdem erfolgt die Einteilung verstärkt nach genetischen Kriterien. Diese genetischen Faktoren ermöglichen teilweise eine bessere Abschätzung der Prognose, aber auch eine personalisierte, also auf den individuellen Patienten zugeschnittene, Therapie.

  • Tumore des zentralen Nervensystems können durch eine Vielzahl von Beschwerden auffällig werden. Entscheidend für die Symptome ist weniger der Typ des Tumors als vielmehr die Lage innerhalb des Gehirns oder des Rückenmarks.
    Häufig sind Kopfschmerzen (ca. 35%), epileptische Anfälle (ca. 30%), Wesens- und Persönlichkeitsveränderungen (ca. 20%) und fokal-neurologische Störungen wie zum Beispiel eine Halbseitenlähmung, eine Gesichtsfeldeinschränkung oder eine Augenbewegungsstörung. 

  • Die Diagnose eines Hirntumors stützt sich neben der Krankheitsgeschichte und der klinisch-neurologischen Untersuchung auf technische Untersuchungen. Am wichtigsten sind bildgebende Verfahren, wobei die Kernspintomographie (MRT) den größten Stellenwert hat.

    Zunehmend gewinnen auch bildgebende Verfahren, die Stoffwechselvorgänge im Körper darstellen, wie die Positronen Emissions Tomographie (PET) mit Aminosäuren (FET-PET) in der Diagnostik vor der Operation, zur Strahlentherapieplanung und in der Tumornachsorge an Bedeutung.
    Je nach Tumortyp und Behandlungsplan werden weitere Untersuchungen, beispielsweise der inneren Organe oder des Knochenmarks, durchgeführt.

  • Nach Abschluss der Diagnostik wird gemeinsam mit dem Patienten die Behandlung geplant. Hirntumore werden nach internationalen Richtlinien und in vielen Fällen im Rahmen von klinischen Studien behandelt. Gerade die Behandlung von Tumorerkrankungen lebt von einer ständigen Weiterentwicklung der Therapieverfahren.
    Die Therapie der primären Gehirntumore besteht, je nach zugrunde liegender Diagnose, aus einer Kombinationsbehandlung mit Operation, Strahlen- und / oder Chemotherapie. Entgegen oft vorhandener Befürchtungen sind diese Therapien meistens gut verträglich und schränken die Lebensqualität nur wenig ein. Nebenwirkungen können in vielen Fällen behandelt werden.