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Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde

Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde

Gefäßfehlbildungen (Malformationen)

Gefäß- oder vaskuläre Malformationen (Fehlbildungen) sind angeboren, also bereits bei der Geburt vorhanden. Oftmals sind sie noch nicht voll ausgebildet bzw. verursachen zunächst keine Symptome. Unterschieden wird zwischen arteriovenösen, venösen, lymphatischen und gemischten Malformationen.

  • Arteriovenöse Malformationen stellen eine Art Kurzschlussverbindung zwischen Arterien und Venen dar. Diese Veränderungen zeigen sich als gerötete und überwärmte Stellen mit sehr starkem Blutfluss. Typische Symptome sind Blutungen, Schwellungen oder Schmerzen, teilweise kommt es auch zu Infektionen. Je nach Ort der Malformation können individuelle Beschwerden wie Sehstörungen, Nasenatmungsbehinderungen, Luftnot oder ähnliches auftreten. Durch das erhöhte Blutvolumen, welches das Herz bewältigen muss, kann es auch zu einer Herzschwäche (Herzinsuffizienz) kommen.

  • Venöse Malformationen bestehen aus Blutgefäßen, welche eine sehr dünne Wand besitzen und nicht den typischen Aufbau einer normalen Vene zeigen. Diese Malformationen sind meist als bläuliche Verfärbung zu erkennen und zeigen sich als Schwellung der Haut oder Schleimhaut. Meist wachsen diese Veränderungen über einen längeren Zeitraum. Sie verursachen Schmerzen und werden als störend oder hässlich empfunden. Sie können, je nach betroffenem Bereich, zum Beispiel auch Schluckbeschwerden verursachen. 

  • Erkrankungen der Lymphgefäße, bei denen es zu Defekten in lymphatischen Strukturen gekommen ist. Man teilt sie in mikro- und makrozystische Läsionen ein. Sie äußern sich durch eine Schwellung, welche fast überall am Körper auftreten kann. Typischerweise kommt es zum Austritt von Lymphflüssigkeit oder auch zu Infektionen. Es kann auch zu übermäßigem Wachstum von beteiligtem Knochen kommen.

  • Es können auch Kombinationen der beschriebenen Malformationen auftreten, welche dann ein sehr unterschiedliches Bild an Symptomen zeigen.

  • Je nach Typ und Ausprägung der Malformation muss die Behandlung immer auf den Patienten bezogen individuell geplant werden. Neben den operativen Verfahren stehen die interventionellen Methoden der Radiologie (Embolisation und Sklerosierung) und die Lasertherapie zur Verfügung. Dabei werden gezielte Eingriffe (Interventionen) am erkrankten Gewebe vornehmen, um den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen. Im Vordergrund der Therapieplanung steht eine interdisziplinäre Zusammenarbeit mit mehreren Kliniken, um ein optimales Therapiekonzept für Sie oder Ihr Kind zu erstellen.