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Abteilung für Pädiatrische Hämatologie, Onkologie und Stammzelltransplantation

Pädiatrische Hämatologie, Onkologie und Stammzelltransplantation

Forschung

Das Ziel der Forschergruppe Pädiatrische und Molekulare Onkologie der Abteilung für Pädiatrische Hämatologie, Onkologie und Stammzelltransplantation (PHOS) ist es, wissenschaftliche Erkenntnisse aus der molekularen Forschung in moderne und nebenwirkungsarme Therapiekonzepte für bösartige Tumorerkrankungen im Kindesalter umzusetzen. Die Forschung wird durch den Verein für krebskranke und behinderte Kinder e.V. (VKKK) unterstützt.

  • Regensburg ist ein Zentrum für frühe interventionelle klinische Studien der Phase I/II. Neben dem Hauptprüfer besteht das Team aus einer Studienmanagerin, 3 Dokumentaren, einer Study Nurse, einem Labor für Begleitforschung und diversen Kooperationspartnern innerhalb und außerhalb des UKR, die unter anderem die Bereiche Statistik, Qualitätsmanagement, Monitoring und Datenerfassung bedienen.

    Prof. Dr. Selim Corbacioglu (Studienleiter) | selim.corbacioglu@ukr.de 

    Dr. Fadi Al Dehni (Studienkoordinator) | fadi.al-dehni@ukr.de | 0941 944-12063

    Folgende Studien werden von Regensburg aus koordiniert:

    1. Die RIST-rNB-2011 Studie, eine internationale multizentrisch metronomische molekular basierte Therapie für rezidivierte und Therapie-refraktäre Neuroblastome (EudraCT Number: 2011-004062-15).
    2. Die RIST-rPB-2015-P Studie, eine multizentrische Pilotstudie zur Therapie rezidivierter und Therapie-refraktärer Pineoblastome (EudraCT Number: 2015-004304-27).
    3. Die T-Haplo-HSCT for SCD Studie ist eine Phase II Studie zur Evaluierung einer haploiden α/β T-Zell depletierten Stammzelltransplantation bei Patienten mit Sichelzellerkrankung ohne verfügbaren Geschwisterspender.

    Darüber hinaus ist die Abteilung PHOS aktiver Partner im KIONET-Bayern (www.kionet-bayern.de), einem Netzwerk für an Krebs erkrankten Kindern und Jugendlichen in Bayern, die von der gebündelten Expertise aller sechs kinderonkologischen Fachbereiche profitieren können.

  • Die Grundlagenforschung unterteilt sich in die beiden Schwerpunkte Molekulare Onkologie und (Tumor-) Immunologie.

    Molekulare Onkologie

    PD Dr. Gunhild Sommer (Gruppenleiterin) | gunhild.sommer@ukr.de 

    Dr. Tilman Heise (Projektleiter)

    1. RIST-Therapie:
      Zur Behandlung von Patienten mit rezidiviertem und therapierefraktärem Neuroblastom wurde in unserer Abteilung ein neuartiger multimodaler Therapieansatz entwickelt, in dem molekular wirksame Inhibitoren bekannter Signalwege (Rapamycin, Dasatinib) mit konventioneller Chemotherapie (Irinotecan, Temozolomide) in metronomischer Weise kombiniert werden. In einer erfolgreichen Pilotstudie konnte durch die RIST-Therapie bei 38% der Patienten eine Langzeitremission erzielt werden. Um diesen vielversprechenden Ansatz weiter zu entwickeln, rekrutieren zurzeit zwei klinische Studien zur RIST-Therapie, mit Regensburg als Studienzentrale, rezidivierte und therapierefraktäre Neuroblastome (RIST-rNB-2011) und Pineoblastome (RIST-rPB-2015-P).

      Das Ziel dieses Forschungsprojektes ist es, die molekulare Grundlage der RIST-Therapie zu studieren, um so die anti-tumorale Wirkung und Verträglichkeit weiter verbessern zu können. Weiterhin sollen molekulare Marker identifiziert werden, die vorhersagen, welche Patienten auf die Therapie ansprechen können.
       
    2. RNA-Biologie in pädiatrischen Tumorerkrankungen:
      RNA-bindende Proteine regulieren eine Vielzahl essentieller zellulärer Prozesse, wie zum Beispiel die Synthese von Proteinen oder die Entstehung nicht-kodierender RNA, die eine wichtige regulatorische Funktion bei der Genexpression ausüben. In den letzten Jahren wurde deutlich, dass fehlregulierte RNA-bindende Proteine zur Entstehung, Therapieresistenz und Metastasierung von Krebszellen beitragen.

      Unser Forschungsprojekt "Biogenesis and Function of RNA Polymerase III transcript-derived Pirnas in Neuroblastoma" ist Teil des SFB960 (www.sfb960.de).

      Das Ziel dieses Forschungsprojektes ist es, die Funktion von RNA-bindenden Proteinen in der Krebszelle zu studieren, um neue therapeutische Ansätze zu finden, die die Entstehung, Therapieresistenz und Metastasierung von Krebszellen hemmen.

     

    (Tumor-)Immunologie

    Prof. Dr. Anja Tröger (Gruppenleiterin) | anja.troeger@ukr.de

    1. Die langfristige Krankheitskontrolle durch das Immunsystem ist für die Vermeidung von Leukämie- und Tumorrückfällen wichtig. Leukämie und Tumorzellen können jedoch Mechanismen entwickeln, die sie für das Immunsystem schlechter erkennbar machen. Jüngste Studien bei Patienten mit chronischer Leukämie (CLL) belegen, dass CLL-Zellen eine zellkontakt-abhängige, aktiv immununterdrückende Wirkung besitzen und die Immunzellen in ihrer Funktion hemmen, was durch die Behandlung mit immunmodulatorischen Substanzen verhindert werden kann.

      Ziel des Forschungsprojektes ist es daher, die kontakt-abhängige Wirkung von pädiatrischen Leukämie-Zellen auf spezifische Abwehrzellen zu untersuchen, um zugrundeliegende Mechanismen zu verstehen und neue Therapieansätze zur Verbesserung der T-Zellfunktion zu entwickeln.
       
    2. Die Erstinfektion mit dem Epstein Barr Virus (EBV) ruft bei Jugendlichen häufig das sogenannte Pfeiffersche Drüsenfieber hervor. Anschließend kann das Virus lebenslang in Immunzellen verbleiben, ohne dass bei gesunden Personen weitere Symptome auftreten. Besteht jedoch eine angeborene oder erworbene Störung der T-Zellfunktion, erhöht sich das Risiko einer chronischen Infektion. Unter diesen Umständen steigt auch die Wahrscheinlichkeit EBV-assoziierter Krebserkrankungen. Die Tatsache, dass bei der Hodgkin Erkrankung die eigentlichen Tumorzellen nur ca. 1% der beteiligten Zellen ausmachen, legt zudem nahe, dass auch unterstützende Zellen des Immunsystems eine wichtige Rolle beim Fortschreiten der Erkrankung spielen.

      Ziel des Projektes ist es, die T-Zellfunktion bei Hodgkin-Patienten mit und ohne EBV-Nachweis zu untersuchen, um zu erfassen, welche Veränderungen erkrankungs- oder EBV-assoziiert auftreten. Dies kann helfen, Risikopatienten frühzeitig zu identifizieren und neue, innovative und zielgerichtete Therapiestrategien, die die T-Zellfunktion verbessern, zu entwickeln.

     

  • Alle Kinder in Deutschland mit einer onkologischen Erkrankung (z. B. einer akut lymphatischen Leukämie, ALL) werden standardisiert behandelt. Im Bereich der pädiatrischen Hämatologie und Onkologie gibt es in Deutschland dazu mehr als vierzig Therapieoptimierungsstudien.

    Zu den Hauptaufgaben des Studienzentrum für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie (SPOH) zählen die Dokumentation sowie die Diagnostik.

    Diagnostik:
    Die gesamte hämatologisch-onkologische und Zell-Diagnostik wird durch die Mitarbeiter des SPOH betreut. Im Bereich SPOH-Diagnostik erfolgt die Probenaufarbeitung für zytomorphologische Untersuchungen. Zudem werden die Knochenmarkpunktionen von den MTA vorbereitet und begleitet. Dem Labor obliegt der Probenversand von Blut, Knochenmark, Gehirnwasser (Liquor), Lymphknoten, Tumoren und deren Präparate gemäß den Vorgaben der jeweiligen Therapiestudie.

    Dokumentation:
    Grundlage für die hohe Qualität der klinischen Forschung und der kontinuierlichen Entwicklung von Therapiestudien ist eine zeitnahe und vollständige Dokumentation der im Rahmen dieser Studien behandelten Kinder. Die Registrierung der Patienten in diese Studien erfolgt ebenso wie die Dokumentation durch die Mitarbeiter des Studienzentrums.


    Studienportal Kinderkrebsinfo 

  • Diese Studie ist eine offizielle GPOH-Studie und wird von der Deutschen Krebshilfe e.V. gefördert.

    Hintergrund

    Bei der RIST-rNB-2011 handelt es sich um eine prospektive klinische randomisierte Phase-II-Studie, die an 41 nationalen Universitätsklinika durchgeführt wird. Mit dieser Studie wird die Wirksamkeit einer multimodalen, molekular basierten Therapie bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit rezidiviertem oder therapierefraktärem Hochrisiko-Neuroblastom untersucht. Der von Professor Dr. Selim Corbacioglu, Leiter der Abteilung für Pädiatrische Hämatologie, Onkologie und Stammzelltransplantation, entwickelte Therapieansatz ist eine Kombination moderner, molekular basierter Medikamente und einer "milden" Chemotherapie. Die Studienzentrale ist am Universitätsklinikum Regensburg angesiedelt.

    Weitere Informationen zur RIST-rNB-2011-Studie 

    Ansprechpartner

    Prof. Dr. med. Selim Corbacioglu (Leiter der klinischen Prüfung) |  T: 0941 944-2101 | F: 0941 944-2068 | selim.corbacioglu@ukr.de 

    Dr. Fadi Al Dehni (Studienkoordinator) | fadi.al-dehni@ukr.de | 0941 944-12063

  • Diese Studie ist eine offizielle GPOH-Studie und wird von der Deutschen Krebshilfe e. V. gefördert.

    Hintergrund

    Bei der RIST-rPB-2015-P Studie handelt es sich um eine prospektive klinische Studie. Mit dieser Studie wird die Wirksamkeit einer multimodalen, molekular basierten Therapie bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit rezidiviertem oder therapierefraktärem hochgradigen Pineoblastom untersucht. Das Pineoblastom ist ein sehr seltener Hirntumor, der vor allem bei Kleinkindern auftritt und im Rezidiv oder bei Nicht-Ansprechen der Ersttherapie nicht zu heilen ist.
    Der von Professor Dr. Selim Corbacioglu, Leiter der Abteilung für Pädiatrische Hämatologie, Onkologie und Stammzelltransplantation, entwickelte Therapieansatz ist eine Kombination moderner molekular basierter Medikamente, die in metronomischer Weise mit einer Chemotherapie kombiniert werden. Dadurch wird den Patienten eine gut verträgliche und nebenwirkungsarme Therapieoption eröffnet. Die Studienzentrale ist am Universitätsklinikum Regensburg angesiedelt.

    Ansprechpartner

    Prof. Dr. med. Selim Corbacioglu (Leiter der klinischen Prüfung) |  0941 944-2101 | 0941 944-2068selim.corbacioglu@ukr.de

    Dr. Fadi Al Dehni (Studienkoordinator) | fadi.al-dehni@ukr.de | 0941 944-12063