Röntgendiagnostik
Kardiopulmonale Bildgebung
Das Institut für Röntgendiagnostik des Universitätsklinikums Regensburg bietet Ihnen höchste Expertise in der kardiopulmonalen Bildgebung: ob Herz-CT, Herz-MRT, hochspezielle CT-Verfahren zur Diagnostik von Lungenerkrankungen oder für Interventionen an der Lunge wie Punktionen und Drainagenanlagen. An unserem Institut hat Frau Prof. Dr. Okka Hamer eine W2-Professur für kardiopulmonale Bildgebung inne. Sie absolvierte eine einjährige Spezialausbildung (klinisches Fellowship) am Vancouver General Hospital in Kanada, einem weltweit führenden Zentrum für kardiopulmonale Diagnostik.
Neben ihren Aufgaben am Universitätsklinikum ist Prof. Hamer Chefärztin der Abteilung für Radiologie an der nahegelegenen Lungenfachklinik in Donaustauf. Dadurch besteht eine enge Vernetzung der beiden Kliniken.
Prof. Hamer ist eine anerkannte Expertin auf dem Gebiet der kardiopulmonalen Bildgebung. Für ihre Vortragstätigkeit hat sie 2017 den renommierten Felix-Wachsmann-Preis der Deutschen Röntgengesellschaft erhalten.
Bildgebung der Lunge
-
Für die Diagnose von komplexen Lungenerkrankungen sind spezielle bildgebende Techniken erforderlich. Dies gilt besonders für interstitielle Lungenerkrankungen, inklusive Lungenfibrosen. Interstitielle Lungenerkrankungen umfassen verschiedenste Lungenerkrankungen, die das Zwischengewebe der Lunge, das sogenannte Interstitium, und die Lungenbläschen (Alveolen) betreffen. Durch eine zunehmende Vernarbung der Lunge entsteht in manchen Fällen eine Lungenfibrose. Eine Lungenfibrose ist eine chronische Lungenerkrankung, bei der sich vermehrt Bindegewebe in der Lunge bildet, was zu einer Vernarbung und Verhärtung des Lungengewebes führt. Diese Vernarbung beeinträchtigt die Fähigkeit der Lunge, Sauerstoff aufzunehmen und Kohlendioxid abzugeben, was zu Atemnot und anderen Beschwerden führen kann.
High-Resolution-Computertomographie (HRCT)
Mit der High-Resolution-Computertomographie (HRCT) können auch kleinste Veränderungen der Lunge nachgewiesen werden. Am Institut für Röntgendiagnostik stehen hierfür moderne Computertomographen zur Verfügung. Das Potential dieser Geräte wird nicht nur ausgenutzt, um eine optimale Bildqualität zu erreichen, sondern auch, um die Strahlenbelastung durch die Anwendung von Niedrigdosis-Protokollen möglichst gering zu halten.
Hohe Expertise an unserem spezialisierten Zentrum
Die Interpretation von HRCTs setzt eine spezielle Ausbildung und Erfahrung voraus. Zudem ist für die Diagnosefindung eine enge Kooperation mit den zuweisenden Kollegen und, wenn Proben aus der Lunge entnommen wurden, den Pathologen erforderlich. Daher empfehlen die Thoraxfachgesellschaften, komplexe Lungenerkrankungen nur an spezialisierten Zentren diagnostizieren zu lassen. Diese Qualifikation ist am Universitätsklinikum Regensburg vorhanden, weshalb diese Expertise überregional nachgefragt wird.
-
Das Universitätsklinikum Regensburg hat ein zertifiziertes Lungenkrebszentrum, an dem das Institut für Röntgendiagnostik mitwirkt.
Staging
Die Computertomographie ist gemäß Leitlinie ein fester Bestandteil in der Abklärung von Patienten, bei denen der Verdacht auf Lungenkrebs besteht. Bestätigt sich dieser Verdacht, dient die Computertomographie der Erfassung des Ausmaßes der Erkrankung ("Staging"). In schwierigen Fällen wird ergänzend eine Magnetresonanztomographie durchgeführt, um eine bessere Aussage über eine eventuelle Infiltration der Brustwand machen zu können.
Um den Behandlungserfolg standardisiert erfassen zu können, werden am Universitätsklinikum Regensburg die Untersuchungen gemäß der aktuellen Version der international gültigen "Response Evaluation Criteria In Solid Tumors (RECIST)" befundet.
Hochmoderne Softwareprogramme
Das Institut für Röntgendiagnostik verfügt über moderne Softwareprogramme, die es ermöglichen, die Lunge nach Rundherden abzusuchen und das Volumen und den Durchmesser vorhandener Rundherde genau zu bestimmen. In Zusammenarbeit mit der Pneumologie ermöglicht die Teilnahme an internationalen Studien vielen Patienten, unmittelbar an den großen Behandlungsfortschritten auf dem Gebiet der Krebstherapie teilzunehmen.
Lungen-Tumorkonferenz
Zudem findet einmal wöchentlich am Universitätsklinikum Regensburg eine Lungen-Tumorkonferenz statt, in der Spezialisten aller an der Diagnostik und Therapie beteiligten Schwerpunkte (Radiologie, Pneumologie, Thoraxchirurgie, Onkologie, Strahlentherapie, Pathologie) alle Patientenfälle mit Lungenkrebs gemeinsam diskutieren. So wird eine ganzheitliche, patientenorientierte und individualisierte Versorgung unserer Patienten gewährleistet.
-
In Zusammenarbeit mit der Spezialambulanz Pulmonale Hypertonie der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin II bietet das Institut für Röntgendiagnostik alle bildgebenden Verfahren an, die zur Abklärung der pulmonalen Hypertonie benötigt werden.
Dual-Energy-Computertomograph
Insbesondere steht ein moderner Dual-Energy-Computertomograph zur Verfügung. Die spezielle Technik dieses Gerätes lässt es zu, die Verteilung des Blutes in der Lunge (die "Perfusion") zu erfassen. Vor allem für die Diagnose einer speziellen Form des Lungenhochdrucks, der chronisch thrombo-embolischen pulmonalen Hypertonie (CTEPH), ist dieses Verfahren hilfreich.
Alternativ wird die Lungenperfusion mittels der Magnetresonanztomographie dargestellt.
-
Viele Raucher leiden an ständigem Husten und Atemnot.
Mithilfe der sogenannten High-Resolution-Computertomographie (HRCT) kann die Ursache dieser Beschwerden abgeklärt werden, insbesondere, ob ein Lungenemphysem vorliegt.
Neben der subjektiven Analyse werden am Institut für Röntgendiagnostik auch moderne Softwareprogramme genutzt, um die Verteilung und das Ausmaß des Emphysems in der Lunge objektiv zu quantifizieren. Dies ist vor allem dann wichtig, wenn minimal-invasive Verfahren zur Lungenvolumenreduktion (z.B. Ventilimplantation) geplant sind.
-
Thymome sind seltene Tumore in den Weichteilen der Lunge.
In Zusammenarbeit mit der Klinik und Poliklinik für Neurologie der Universität Regensburg und der Abteilung für Thoraxchirurgie des Universitätsklinikums Regensburg bietet das Institut für Röntgendiagnostik eine spezielle Bildgebung an, die das Ausmaß der Umgebungsinfiltration des Thymoms erfassen lässt.
Hierbei werden in der Magnetresonanztomographie bewegte Bilder angefertigt. Diese Bilder ermöglichen es, anhand der Beweglichkeit des Tumors gegenüber der Umgebung zu erfassen, ob das benachbarte Organ befallen ist.
Diese Information ist für die Prognose und die Therapieplanung entscheidend.
-
Neben der Bildanalyse werden am Institut für Röntgendiagnostik Interventionen an der Lunge durchgeführt.
Computertomographie-gesteuerte Punktionen und Drainagenanlagen
Schwerpunkt bilden hier Computertomographie-gesteuerte Punktionen und Drainagenanlagen:
- Durch Punktionen kann eine feingewebliche Abklärung von Lungentumoren erfolgen, ohne dass der Patient hierfür operiert werden muss.
- Drainagenanlagen dienen meist dem Zweck, infizierte Flüssigkeitsformationen zu entlasten.
Diese Eingriffe finden in örtlicher Betäubung statt und sind für den Patienten wenig belastend.
Bildgebung des Herzens
Auf dem Gebiet der kardialen Bildgebung werden am Universitätsklinikum Regensburg alle modernen Verfahren, inklusive der Magnetresonanztomographie des Herzens (Kardio-MRT) und der Darstellung der Herzkranzgefäße mittels Computertomographie (Kardio-CT), angeboten.
Das Institut für Röntgendiagnostik ist ein von der Deutschen Röntgengesellschaft zertifiziertes Schwerpunktzentrum für kardiovaskuläre Bildgebung.
Es ist Mitglied des Universitären Herzzentrums Regensburg.
Frau Prof. Hamer ist zertifizierte Q3-Ausbilderin für Herz-CT und Herz-MRT.
Die Planung und Befundung der Untersuchung finden in enger Zusammenarbeit mit der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin 2 (Kardiologie) des Hauses statt.
-
Das Institut für Röntgendiagnostik des Universitätsklinikums Regensburg verfügt über einen der modernsten Computertomographen zur Durchführung von Kardio-CTs.
Gefäßverkalkungen und Engstellen in den Herzkranzgefäßen
Die Kardio-CT ermöglicht es, das Ausmaß von Gefäßverkalkungen zu bestimmen und eventuelle Engstellen in den Herzkranzgefäßen zu erkennen.
Dabei ist es nicht notwendig, eine Arterie zu punktieren oder einen Katheter einzuführen.
Die Strahlenbelastung kann durch individuell an den Patienten oder die Patientin angepasste Protokolle auf einem Niveau gehalten werden, das vergleichbar, zum Teil sogar niedriger, ist als das einer Herzkatheteruntersuchung.
Nicht für jeden geeignet
Die Kardio-CT ist mittlerweile eine wertvolle Ergänzung der Herzkatheter-Untersuchung, eignet sich jedoch nicht für alle Patienten. Bitte fragen Sie Ihren Kardiologen oder wenden Sie sich an uns, um zu klären, ob diese Untersuchungstechnik für Sie geeignet ist.
Voraussetzungen
Um eine aussagekräftige Untersuchung zu gewährleisten, müssen vor der Untersuchung bestimmte Medikamente verabreicht werden.
Wenn bei Ihnen die Durchführung einer Kardio-CT geplant ist, bitten wir Sie daher, den Informationsbogen Kardio-CT genau durchzulesen. Ihr Hausarzt oder Kardiologe sollte Ihnen am Untersuchungstag eine Bestätigung mitgeben, dass bei Ihnen Betablocker und Nitrat verabreicht werden dürfen.
-
Diagnose von Herzerkrankungen ohne Katheter und Strahlenbelastung
Kardio-MRT ist eine Methode, mit der viele Herzerkrankungen ohne Einführung eines Katheters und ohne Strahlenbelastung abgeklärt bzw. diagnostiziert werden können.
Hierunter fallen vor allem
- die Ausdehnung von Narben nach einem Herzinfarkt
- Herzklappenfehler
- Kardiomyopathien (Erkrankungen des Herzmuskels)
- Herzmuskelentzündung (Myokarditis).
Für die Abgrenzung bezüglich anderer Ursachen für die Beschwerden ist die Kardio-MRT die bildgebende Modalität der Wahl.
Stress-MRT
Eine spezielle Kardio-MRT-Untersuchung ist die sogenannte "Stress-MRT".
Mit der Stress-MRT kann
- die Durchblutung der Herzmuskulatur in Ruhe und unter Belastung eingeschätzt und damit
- der Schweregrad von Engstellen in den Herzkranzgefäßen bestimmt werden.
Dabei wird eine Belastung des Herzens durch die Gabe bestimmter Medikamente, die kurzfristig die Durchblutung steigern, simuliert.
Damit die Stress-MRT aussagekräftig ist, muss der Patient oder die Patientin 24 Stunden vor der Untersuchung auf bestimmte Lebensmittel verzichten und bestimmte Medikamente absetzen.
Wenn bei Ihnen eine Stress-MRT durchgeführt werden soll, bitten wir Sie daher, sich den Informationsbogen Stress-MRT genau durchzulesen.
Informationsbögen für Patienten und Zuweiser
Ansprechpartner
Prof. Dr. Okka Hamer
0941 944-7410