Das TraumaRegister DGU® - lebenswichtige Registerforschung für unsere schwerstverletzten Patienten
Die Behandlung schwer- und schwerstverletzter Patienten stellt für die Unfallchirurgie eine besondere Herausforderung dar. Wenn jemand ein schweres Trauma - ein sogenanntes Polytrauma - erlitten hat, werden wir alles Menschenmögliche auf dem aktuellsten Stand der Medizin für die Wiederherstellung und Genesung dieses Patienten unternehmen. Um die Polytraumaversorgung stets auf dem höchstmöglichen Niveau zu halten, sind wir auf die gesammelte Erfahrung aller Polytrauma-Experten angewiesen. Die Eckdaten aller Polytrauma-Patienten werden pseudonymisiert und in einer großen Registerdatenbank, dem sogenannten "TraumaRegister" der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU), gesammelt. Patienten, die schwere Schädel-Hirn-Verletzungen oder Beckenverletzungen aufweisen, werden im Schädel-Hirn-Trauma-Modul bzw. Beckenmodul des TraumaRegisters erfasst.
Auf der Basis des Erfahrungsschatzes aus dem TraumaRegister wird seit 31 Jahren in ganz Deutschland Polytraumaforschung betrieben. Neben dem Universitätsklinikum Regensburg beteiligen sich über 700 deutsche Kliniken mit unfallchirurgischer Abteilung am TraumaRegister DGU®. Die im TraumaRegister DGU® gesammelten Daten erleichtern die Erforschung von Zusammenhängen und bieten die Möglichkeit, etablierte Behandlungsabläufe immer wieder kritisch zu prüfen und möglicherweise neue, optimierte Behandlungsansätze zu erkennen. Die Forschungsergebnisse aus dem TraumaRegister DGU® werden der Fachöffentlichkeit, also den Ärzten und Forschern, durch Publikationen und andere Veröffentlichungen bekannt gemacht und können so wieder Eingang in die Patientenversorgung finden. Veröffentlichungen erfolgen immer anonym und beziehen sich niemals auf konkrete, einzelne Personen. Die Erkenntnisse aus dem TraumaRegister DGU® helfen uns sehr dabei, eine hohe Qualität in der Versorgung Schwerstverletzter zu erreichen (Senkung der Mortalität, Steigerung der Lebensqualität).
Patienten, deren klinische Daten pseudonymisiert ins TraumaRegister eingetragen werden, erklären hierzu ihr Einverständnis, da es sich beim TraumaRegister um eine externe Datenbank handelt. Die Teilnahme ist freiwillig. Es handelt sich um eine reine Erfassung von klinischen Routinedaten, es werden keine zusätzlichen Daten erhoben und keine zusätzlichen Untersuchungen durchgeführt. Es entsteht kein medizinisches Risiko. Alle schwerverletzten Patienten, die derzeit bei uns behandelt werden und ihr Einverständnis zur Teilnahme am TraumaRegister erteilen, profitieren in diesem Moment selbst von den Erkenntnissen aus langjähriger TraumaRegister-Forschung. Wer uns hierbei unterstützt, leistet einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Versorgungsqualität und trägt dazu bei, Leben zu retten. Dafür möchten wir uns herzlich bei allen Patienten, die am TraumaRegister teilnehmen, bedanken!