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Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin

Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin

Probenvorbereitung

Die Blutentnahme sollte unter standardisierten Bedingungen erfolgen, um Einflussgrößen und Störfaktoren, die die Ergebnisse einer Laboruntersuchung beeinflussen können, möglichst gering zu halten. Zu den unveränderlichen individuellen Eigenschaften wie Alter, Geschlecht, Ethnie, genetischer Disposition und zirkadianer Rhythmik kommen veränderliche Einflussgrößen hinzu wie:

  • Ernährung
  • Muskelmasse und Körpergewicht
  • Stress, mangelnde Bettruhe vor der Blutentnahme
  • Menstruationszyklus, Schwangerschaft
  • Körperlage (stehend, sitzend, liegend)
  • Schlaf
  • Rauchen, Alkohol
  • Ort der Blutentnahme
  • körperliche Aktivität
  • Medikamentöse / Diagnostische Maßnahmen

Die Blutentnahme sollte deshalb morgens nüchtern (12-14 h nach der letzten Mahlzeit, am Abend zuvor kein Alkohol) und im medikamentenfreien Intervall, d.h. vor der Morgenmedikation erfolgen. Die Körperlage sollte bei verschiedenen Blutabnahmen gleich sein, da eine Änderung vom Liegen zum Stehen den Intravasalraum durch Flüssigkeitsverschiebung so beeinflussen kann, dass die Konzentration aller nicht ultrafiltrierbaren Bestandteile (z.B. Zellen und Proteine) bis zu 8% ansteigt.

  • Rauchen
    Anstieg der Leukozyten, einier Enzymwerte und einiger Tumormarker (z.B. CEA)

    Alkohol
    Erhöhung der Leberenzyme, Verminderung von Folsäure

    Morphine
    Erhöhung von Amylase, Lipase, GOT, GPT, AP, Bilirubin, Gastrin, Prolaktin

    Cannabis
    Erhöhung von Natrium, Kalium, Harnstoff, Chlorid, Insulin
    Verminderung von Kreatinin, Glukose, Harnsäure

    Mehrtägiges Fasten
    Verminderung von Glukose
    Erhöhung von Natrium, Kalium Bilirubin

    Tagesrhythmik
    z.B. Eisen, Kortiso, ACTH, Somatotropin

    Starke körperliche Belastung
    45 Minuten nach einem Marathonlauf Anstieg von CK, GOT, Bilirubin, Harnstoff, Harnsäure, anorg. Phosphat, Glukose, Albumin, Calcium

Hämolyse, Lipämie und Ikterie können das Untersuchungsmaterial so verfälschen, dass das Messergebnis nicht der in-vivo-Konzentration des angeforderten Analyten entspricht. Diese Hämolyse, Lipämie und Ikterie können das Untersuchungsmaterial so verfälschen, dass das Messergebnis nicht der in-vivo-Konzentration des angeforderten Analyten entspricht. Diese und andere Störfaktoren sind meist vermeidbar und häufig durch die Wahl des falschen Probenmaterials (z.B. Plasma statt Serum), Verunreinigungen (z.B. Anti­koagu­lantien­ver­schleppung, Infusionen) oder falschen Abnahmemodalitäten bedingt (zu langes Stauen, zu heftiges Aspirieren).  Bei Abnahme, Aufbewahrung und Transport der Proben sollten stets Gerinnungsprozesse, Temperatureinflüsse, Glykolyse, Stabilität der Analyte sowie Hinweise des Labors zu Kälte- oder Wärmetransporten beachtet werden.

  • Zur Identitätssicherung ist das Wichtigste die zweifelsfreie Zuordnung von Patient, Probe und Auftragsformular. Etiketten zum Aufkleben auf die (verschiedenen) Probenröhrchen können vorab mittels LAURIS erzeugt bzw. von vorgedruckten Bögen abgezogen und auf die Proben geklebt werden. Hierbei sollten die auf den Probenröhrchen angebrachten Markierungen beachtet werden, da es sonst beim Einlesen der Proben im Labor zu Fehlern kommen kann. Bitte achten Sie bei ausdruckbaren Etiketten auf die Druckqualität, durch Fehldruck des Strichcodes kann es zu Fehlzuordnungen beim Einlesen der Proben kommen.