Forschung
NUM: Netzwerk Universitätsmedizin
Seit der Gründung im Jahr 2020 ist das Universitätsklinikum Regensburg Teil des vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt geförderten Netzwerks Universitätsmedizin (NUM).
Seit der Gründung im Jahr 2020 ist das Universitätsklinikum Regensburg Teil des vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt geförderten Netzwerks Universitätsmedizin (NUM).
Netzwerk Universitätsmedizin (NUM)
Das Netzwerk Universitätsmedizin (NUM) wurde im April 2020 gegründet, um die klinische COVID-19-Forschung der gesamten Universitätsmedizin zu koordinieren. Seither arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aller 37 deutschen Standorte der Universitätsmedizin unter dem Dach des NUM auf gemeinsamen Plattformen in interdisziplinären Forschungsprojekten zusammen. Die Forschungsprojekte des NUM sind kliniknah und streben nach unmittelbar praxisrelevanten Erkenntnissen, um Patientinnen und Patienten besser zu versorgen oder große Krisen im Bereich der Öffentlichen Gesundheit besser zu managen. Dafür hat das Netzwerk spezialisierte Forschungsinfrastrukturen aufgebaut. Diese methodischen, technischen und organisatorischen Plattformen werden im NUM vorgehalten und können für verschiedenste klinische Forschungsprojekte genutzt werden, beispielsweise um die Datenerfassung und das Daten- und Bioproben-Management für große, multizentrische klinische Studien zu unterstützen. Das NUM wird durch das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt gefördert und an der Charité – Universitätsmedizin Berlin koordiniert.
https://www.netzwerk-universitaetsmedizin.de
Weitere Informationen:
NUM Factsheet (deutsch)
NUM Factsheet (englisch)
Die Lokale Stabsstelle (LokS) ist für die lokale Koordinierung und Verwaltung der standortübergreifenden Projekte und Infrastrukturen des Netzwerks Universitätsmedizin zuständig.
Kontakt:
num-loks@ukr.de
Team:
Hanne Albig, Referentin
0941 944-14260
Alexandra Hauser, Referentin
0941 944-14253
Prof. Dr. Frank Hanses
Standortsprecher für wissenschaftliche Angelegenheiten des NUM Standorts Regensburg
Im NUM werden ausschließlich kooperative und strukturbildende Projekte gefördert, bei denen möglichst viele Universitätsklinika eingebunden werden. Dieser Verbundcharakter und das gemeinsame und abgestimmte Vorgehen sind kennzeichnend für das Netzwerk. Insgesamt 42 Verbundprojekte wurden unter dieser Prämisse in den beiden ersten Förderphasen NUM 1.0 (April 2020 bis Dezember 2021; Förderkennzeichen: 01KX2021) und NUM 2.0 (Januar 2022 bis Juni 2025; Förderkennzeichen: 01KX2121) bereits angestoßen. Acht davon haben sich zu dauerhaften Forschungsinfrastrukturen weiterentwickelt. Weitere kommen in der neuen Förderphase NUM 3.0 ab Juli 2025 (Förderkennzeichen: 01KX2524) hinzu. Die gemeinsame, standortübergreifende Nutzung von Forschungsdaten und die Durchführung großer kooperativer Forschungsprojekte wird durch diese Infrastrukturen oder Plattformen oft überhaupt erst möglich. Sie werden kontinuierlich ausgebaut und sind für Fragestellungen über die gesamte Breite der Medizin ausgelegt.
Weitere Informationen:
www.netzwerk-universitaetsmedizin.de/ueber-uns
www.netzwerk-universitaetsmedizin.de/projekte/alle-num-projekte
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des UKR beteiligen sich an zahlreichen Forschungsinfrastrukturen und Forschungsprojekten des NUM.
Aktuell gibt es im NUM acht Forschungsinfrastrukturen, die Forschende mit methodischer Expertise, Datenmanagement und hochwertigen Forschungsdaten unterstützen.
Weitere werden aktuell beantragt und sollen ab 2026 folgen.
Forschungsinfrastrukturen mit Beteiligung des UKR:
Mit dem NUM Studiennetzwerk (NUM SN) wollen wir in Deutschland eine effektive Systematik der Zusammenarbeit im Bereich klinischer und klinisch-epidemiologischer Studien entwickeln. Dabei arbeiten wir eng mit bestehenden Infrastrukturen, Verbünden und Forschenden zusammen und möchten diesen Prozess durch organisatorische und strukturelle Maßnahmen unterstützen. Studienleitungen sollen von administrativen und operativen Aufgaben entlastet werden, indem diese konsequent vereinfacht und in studienunterstützende Strukturen verlagert werden. Dadurch können mehr Studien in kürzerer Zeit initiiert, mehr Patienten in einer verlässlichen Zeit für Studien rekrutiert und die Qualität der Erhebung von Daten und Bioproben verbessert werden.
Das NUM SN baut auf den Vorarbeiten des Nationalen Pandemie Kohorten Netz (NAPKON), der NUM Klinischen Epidemiologie- und Studienplattform (NUKLEUS) sowie den NUM Datenintegrationszentren (NUM-DIZ) auf. Diese etablierten Konzepte und entstandenen Infrastrukturen, Organisationseinheiten und Erfahrungswerte dienen als Grundlage für ein schrittweise wachsendes leistungsfähiges Netzwerk zur effizienten Durchführung von klinischen und klinisch-epidemiologischen Studien in Deutschland und werden einheitlich unter den beteiligten Netzwerkpartnern ausgerollt.
Lokale Kontaktstelle für das UKR am Zentrum für Klinische Studien (ZKS):
Dr. Marina Allgäuer
0941 944-5605
num-studiennetzwerk@ukr.de
Weitere Informationen:
Zentrum für klinische Studien am UKR
https://www.netzwerk-universitaetsmedizin.de/projekte/num-studiennetzwerk-num-sn
https://sn.netzwerk-universitaetsmedizin.de/
Fachnetzwerk Infektionen / NUM Specialty Network Infectious Diseases (SNID)
Lokale Projektleitung: Prof. Dr. Frank Hanses
Das Fachnetzwerk Infektionen unterstützt klinische und klinisch-epidemiologische Studien im Bereich der Infektionsmedizin und soll dazu beitragen, die Forschungslandschaft in Deutschland nachhaltig zu stärken. Es ist das erste Fachnetzwerk im NUM Studiennetzwerk (NUM SN) und baut auf den etablierten Strukturen des Nationalen Pandemie Kohorten Netzes (NAPKON) sowie der NUM Klinischen Epidemiologie- und Studienplattform (NUKLEUS) auf.
Durch die enge Zusammenarbeit mit universitären Einrichtungen, Forschungsverbünden und Wissenschaftlern werden studienrelevante Prozesse in der Infektionsforschung weiter vereinheitlicht und automatisiert. Zentralisierte Plattformen für automatisierte Machbarkeitsanalysen und Patientenscreening werden mit einem erweiterten Portfolio typischer Abfragen im Bereich der Infektionen ausgebaut. Ziel ist es, Studien schneller und effektiver umzusetzen und qualitativ hochwertige Daten und Bioproben für Forschungsprojekte bereitzustellen. Dadurch sollen wissenschaftlich fundierte Entscheidungsgrundlagen für die medizinische Versorgung geschaffen und neue Therapieansätze ermöglicht werden.
Im Fokus des Fachnetzwerks Infektionen steht eine Basisrekrutierung im Rahmen eines nicht-interventionellen Masterstudienprotokolls, das verschiedene Infektionsbereiche unter einem gemeinsamen Studiendesign bündelt. Die Basiskohorte folgt einer breit angelegten Rekrutierungsstrategie über fünf Module: Blutstrominfektionen (Co-Lead), neue Infektionen, respiratorische Infektionen, gastrointestinale Infektionen und Infektionen des zentralen Nervensystems (ZNS). Zusätzlich werden Querschnittsbereiche zu Infektionen bei immunsupprimierten Patientinnen und Patienten sowie Infektionen in der Notfall- und Intensivmedizin (Co-Lead) integriert. Die gezielte und dynamische Priorisierung bestimmter Erreger und Krankheitsbilder aus diesen Bereichen kann bei Bedarf durch einen Beschluss der zuständigen Gremien des Fachnetzwerks Infektionen erfolgen.
Die Standorte des Fachnetzwerks Infektionen verfügen über alle notwendigen organisatorischen, personellen und technischen Voraussetzungen, um weitere Infektionsstudien ab Phase II sowie darüber hinaus, gemäß Clinical Trial und Medical Device Regulation, effektiv und qualitätsgesichert durchzuführen.
Weitere Informationen:
https://www.netzwerk-universitaetsmedizin.de/projekte/fachnetzwerk-infektionen
NUM-DIZ: Netzwerk der Datenintegrationszentren der Universitätsmedizin
Lokale Projektleitung: Prof. Dr. Dirk Hellwig
Leitung Geschäftsstelle: Dr. rer. nat. Diana Waldmannstetter
In einer Welt, in der die Medizin vom digitalen Fortschritt profitiert und immer größere Datenmengen generiert werden, müssen Routinedaten aus der medizinischen Versorgung effizient, sicher und innovationsfördernd erschlossen, für die medizinische Forschung bereitgestellt und zur Beantwortung medizinischer Fragestellungen genutzt werden. Das NUM-DIZ-Projekt setzt auf den Vorarbeiten der Medizininformatik-Initiative (MII) auf, innerhalb derer an den meisten deutschen Universitätskliniken Datenintegrationszentren (DIZ) etabliert wurden, mit dem Ziel, die Datenbereitstellung sowie die standortübergreifende Datenintegration und -analyse zu unterstützen. Im Rahmen des NUM-DIZ-Projekts bauen die bereits etablierten DIZ ihr Service-Portfolio kontinuierlich aus und erschließen neue Datenquellen.
Die Universitätskliniken, die bisher lediglich als Vernetzungspartner in die MII eingebunden waren (und somit noch kein eigenes DIZ etabliert hatten), aber auch einige nichtakademische Krankenhäuser bauen die entsprechenden IT-Infrastrukturen und Forschungsdatenrepositories neu auf und implementieren die zugehörigen Governancestrukturen, Datennutzungsprozesse und Datennutzungspolicies. Zur Einbindung in die nationale Forschungsdateninfrastruktur binden sich sowohl die bereits etablierten als auch die neu entstehenden DIZ an das zentrale Forschungsdatenportal für Gesundheit (FDPG) an, um automatisiert Metadaten zu ihren Datenbeständen bereitzustellen, Machbarkeitsabfragen zu beantworten und Anträge für Datennutzungsprojekte entgegennehmen zu können. Im Falle der Freigabe der DIZ-Daten für ein Datennutzungsprojekt durch die lokalen Use and Access Committees stellen die DIZ die jeweils angeforderten Patientenkohorten/Datenbestände im harmonisierten FHIR-Format sowohl für föderierte Auswertungen als auch für zentrale Analysen (bei Vorliegen der entsprechenden Patienteneinwilligung) zur Verfügung.
Weitere Informationen:
Medizinisches Datenintegrationszentrum am UKR
https://www.netzwerk-universitaetsmedizin.de/projekte/num-diz
RACOON: Die Radiologie Kooperation im NUM
Lokale Projektleitung: Prof. Dr. Okka Hamer und PD Dr. Ingo Einspieler
RACOON stellt erfolgreich die Forschungsinfrastruktur für die medizinische bildbasierte Forschung bereit. Es ist als nationale Forschungsplattform konzipiert, die ein komplettes Ökosystem für moderne bildbasierte medizinische Forschungsprojekte zur Verfügung stellt und unterhält. RACOON legt besonderen Wert auf Benutzerfreundlichkeit und schafft eine einzigartige kollaborative Umgebung, indem es alle radiologischen Abteilungen innerhalb des Deutschen Netzwerks der Universitätsmedizin als Partnerstandorte unter Einhaltung des Datenschutzes einbezieht. RACOON ist als erweiterbares, modulares System konzipiert, das mehrere einzelne Forschungsprojekte (Teilprojekte) unterstützen und die von diesen etablierten Arbeitsabläufe und Methoden beibehalten kann, um seine Funktionalität für zukünftige Teilprojekte zu verbessern.
In RACOON wurde bereits in der Anfangsphase des NUM eine rasche Einführung der produktiven Nutzung und der Sammlung großer Datenmengen erreicht. Die Hauptvision ist, dass die entwickelte Plattform von Forschern als Standardwerkzeug für die Radiologie verwendet wird, um medizinische bildbasierte Studien auf intuitive und benutzerfreundliche Weise durchzuführen. Damit will RACOON die umfassendste kollaborative Forschungsplattform für medizinische bildbasierte Forschungsprojekte in Deutschland bieten.
Weitere Informationen:
https://www.netzwerk-universitaetsmedizin.de/projekte/racoon
https://racoon.network/
AKTIN: NUM-Plattform für Akut-, Intensiv- und Notfallmedizin
Lokale Projektleitung: PD Dr. Markus Zimmermann
Wie viele Patientinnen und Patienten kommen täglich in die Notaufnahme? Wie dringend müssen sie behandelt werden und mit welchen Beschwerden haben sie die Notaufnahme aufgesucht? Leider sind diese Daten in Deutschland noch nicht flächendeckend verfügbar. Mit der AKTIN-Plattform und dem Notaufnahmeregister, die aus einem gemeinsamen Forschungsprojekt der Universitätsmedizin Magdeburg und dem Institut für Medizinische Informatik der Uniklinik RWTH Aachen entstanden sind, können diese Informationen nun in den teilnehmenden Kliniken dezentral erfasst und verfügbar gemacht werden.
Das Ziel der AKTIN-Infrastruktur ist die Verbesserung und Beschleunigung der Datenverfügbarkeit für die Gesundheitsberichterstattung und (Versorgungs-)Forschung sowie die Optimierung des Qualitätsmanagements in den Notaufnahmen sowie in der Akut- und Notfallmedizin dar.
Die AKTIN-Infrastruktur, die seit 2013 mit Mitteln des BMBF (01KX17XXX) entwickelt wurde, hat sich erheblich weiterentwickelt. Bis 2019 umfasste sie 18 Notaufnahmen. Seit der Etablierung des Netzwerks Universitätsmedizin (NUM) im Jahr 2020 war AKTIN aktiv am AKTIN-EZV-Projekt beteiligt, das darauf abzielte, die AKTIN-Infrastruktur zu verbreitern und zur Analyse von Notaufnahmedaten während der Pandemie beizutragen. Im Jahr 2022 wurde AKTIN-Plattform in die NUM-Infrastruktur integriert. Aufbauend darauf markierte im Jahr 2023 der Start von AKTIN2.0 den Beginn des zweiten Projekts zur weiteren Verbreitung der Infrastruktur auf 70 Notaufnahmen.
Weitere Informationen:
https://www.netzwerk-universitaetsmedizin.de/projekte/aktinnum
https://aktin.org/
NATON: Nationales Obduktions-Netzwerk
Lokale Projektleitung: Prof. Dr. Matthias Evert, PD Dr. Katja Evert
Das Nationale Obduktionsnetzwerk (NATON) bündelt die Kompetenzen der universitären und außer-universitären Spezialisten in Deutschland, die sich mit Obduktionen und der Analyse von postmortalen Proben beschäftigen. Das Ziel von NATON ist es, die Obduktionsforschung in einer Vielzahl von Bereichen zu fördern und zu unterstützen und als eine Plattform für die Pandemic Preparedness zu fungieren. Obduktionen sind seit Langem ein wichtiges Instrument zur Qualitätssicherung in der Medizin und können unser Verständnis der Pathophysiologie u.a. von Infektionskrankheiten verbessern. Besonders während der COVID-19-Pandemie wurde deutlich, welchen Mehrwert Obduktionen bieten. So konnte durch obduktionsgestützte Forschung bspw. bewiesen werden, dass pulmonale (mikro‑)vaskuläre Thromboembolien, eine systemische Virusausbreitung und das komplexe Wechselspiel zwischen Viren und dem Immunsystem eine entscheidende Rolle bei schweren COVID-19-Erkrankungen und tödlichen Verläufen spielen.
NATON läuft als Teilprojekt der Forschungslinie seit Beginn der 2. Förderphase als Nachfolgeprojekt von DEFEAT PANDEMIcs. Die NATON-Infrastruktur wurde darauf im Januar 2023 (als “NATON 2.0”-Projekt) aufgebaut.
Weitere Informationen:
https://www.netzwerk-universitaetsmedizin.de/projekte/naton
https://naton.network/
Start am UKR 01.01.2026 - NUM SAR: NUM-Infrastruktur für Surveillance und Rapid Response
Lokale Projektleitung: Prof. Dr. Dr. André Gessner
Die „NUM Plattform für Surveillance und Rapid Response“ (NUM-SAR) stärkt die Infrastruktur der Universitätsmedizin für die pandemiebezogene Forschung durch Wissensbildung, einheitliche Datensysteme und umfassende Erregerüberwachung. Die Forschungsinfrastruktur im NUM stellt wichtige Informationen für die Pandemieprävention bereit und ergänzt bestehende Laborstrukturen des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD). Dies bildet die notwendige Grundlage für eine wirksame Kontrolle und Bewältigung zukünftiger Pandemien. NUM SAR arbeitet u. a. mit dem Robert Koch-Institut (RKI), Strukturen des Öffentlichen Gesundheitswesens und weiteren NUM Forschungsinfrastrukturen zusammen.
Weitere Informationen:
https://www.netzwerk-universitaetsmedizin.de/projekte/num-sar
Das Projekt NUM Routinedatenplattform (NUM-RDP) hatte zum Ziel, eine generische Routinedatenplattform bereitzustellen. „Routinedaten“ meint hier Daten der klinischen Routinedokumentation aus der Patientenversorgung.
In der 1. Förderperiode hat das NUM die in den bereits existierenden Strukturen der Medizininformatik-Initiative (MII) vorhandene Möglichkeit der föderierten Datenhaltung und -analyse um die Option der zentralen, einrichtungsübergreifenden Datenzusammenführung, -haltung und -herausgabe ergänzt. Diese zentrale Dateninfrastruktur sollte in Zusammenarbeit mit den Partnern der MII um eine Datenmanagementstelle erweitert werden. Dies sollte mittelfristig die Durchführung von Verbundforschungsprojekten ermöglichen, indem Daten zu allen Kerndatensatzmodulen von NUM-RDP und der MII von den Datenintegrationszentren (DIZ) entgegengenommen und für Broad-Consent-basierte* Forschungsprojekte zur Verfügung gestellt werden. Darüber hinaus unterstützt das NUM-Dashboard das Pandemiemanagement mit echtzeitnahem zentralem Tracking der Versorgungsaufwände und Patienteneigenschaften.
*Broad Consent: Einwilligungsbasiertes Vorgehen, bei welchem die Patienten während des Aufenthalts im Universitätsklinikum auf Basis einer erläuternden Patienteninformation um Einwilligung zur Nachnutzung seiner klinischen Daten gebeten werden.
Weitere Informationen:
https://www.netzwerk-universitaetsmedizin.de/projekte/num-rdp
Während im Rahmen der Forschungslinie in der Anfangsphase des NUM Forschungsvorhaben zu COVID‑19 gefördert wurden, soll mit der Verlängerung der Förderung des NUM künftig die Schaffung eines bundesweiten Studien- und Datenraums für die klinische Forschung ermöglicht werden.
Forschungsprojekte mit Beteiligung des UKR:
Klinische infektiologische Studien:
• sWITCH-VO (Early Switch to Oral Therapy in Vertebral Osteomyelitis)
• PENGUIN (Penicillin-allergy delabeling in German University hospital Inpatients: A prospective multicenter study)
• FOSFO-SNAP (Adjunctive fosfomycin therapy in patients with Staphylococcus aureus bacteraemia at high risk of complications or relapse)
• CanTEN (Shortening treatment duration in candidaemia)
• PREVENT (Prevention of bloodstream-infections with Vancomycin resistant Enterococci)
Aufbau klinischer Register:
• RAPID (Registry of Adult and Pediatric Intensive Care Data)
• NUM4RARE (German Registry Infrastructure for Rare Diseases: linking clinical and PROMs data of patients with rare diseases with other clinical registries)
Use Case für die NATON Infrastruktur:
• eLEVATE (Leveraging Autopsies to Advance Medical Research)
Use Cases für die RACOON-Infrastruktur:
• RACOON-COMPARE (Comprehensive Multi-Center Analysis for Predictive Body Composition Reference Establishment)
• RACOON-INCLUDED (Imaging Network for Childhood Acute Lymphoblastic Leukemia Using Data with Extended Diagnostics)
• RACOON-LCS (Quality Assurance and Multicenter Evaluation of Lung Cancer Screening in Germany)
• RACOON-MARDER (MRI and AI-assisted personalized HCC risk stratification in intermediate-stage liver disease for early intensified screening)
• RACOON-PAIN (Precision Abdominal Imaging Network)
abgeschlossen - COMPASS: Coordination on mobile pandemic apps best practice and solution sharing
Lokale Projektleitung: Prof. Dr. Winfried Schlee
Ziel des Projekts COMPASS war der Aufbau einer Plattform für die nachhaltige Koordination von Pandemieapps sowie die Bereitstellung konkreter Methoden und Werkzeuge für deren Umsetzung nach dem Stand der Wissenschaft, Technik und Gesetzgebung.
Der bundesweite Ansatz von Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft trägt durch die koordinierte Erfassung, Aufbereitung und Bewertung von Pandemieapps sowie die Erstellung von Handlungsempfehlungen dazu bei, die Entwicklung und den Einsatz von digitalen Lösungen nachhaltig in der Pandemiebewältigung zu verankern.
Weitere Informationen:
https://www.netzwerk-universitaetsmedizin.de/projekte/compass
Autopsien sind ein wichtiges ärztliches Instrument zum Verständnis von Infektionskrankheiten wie COVID-19 und Goldstandard der postmortalen Diagnostik. So konnten bereits früh während der Pandemie wichtige Erkenntnisse zum Verlauf von schweren COVID-19-Erkrankungen aufgedeckt werden.
Ziel von DEFEAT PANDEMIcs war der Aufbau eines deutschlandweiten Obduktionsnetzwerks für den Pandemiefall, um schnell, systematisch und standardisiert Daten, Biomaterialien und Erkenntnisse möglichst vollständig, umfassend und zeitnah zu erfassen, zusammenzuführen und den Netzwerkpartnern zur Auswertung zur Verfügung zu stellen.
Mit Etablierung der DEFEAT PANDEMIcs Plattform wurden Daten, Bioproben und Erkenntnisse für die Bewältigung der COVID-19-Pandemie genutzt. Die Ergebnisse konnten helfen, u. a. ein genaues Verständnis der pathologischen Reaktionen des Körpers bei Infektionserkrankungen und verbesserte Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten zu erzielen. Die einzigartige Vernetzung der meisten pathologischen, neuropathologischen und rechtsmedizinischen Institute der deutschen Universitätskliniken sowie nicht-universitärer Partner konnte mit dem Aufbau einer dauerhaften Struktur zum besseren Verständnis in der Covid-19-Forschung und -Patientenversorgung beitragen.
Auf dieser Basis, nach Ende der Laufzeit, wurde eine Organisationsstruktur für Autopsien geschaffen, die auf zukünftige Pandemien vorbereitet ist und flächendeckend schnell und koordiniert reagieren kann – das Nationale Obduktionsnetzwerk (NATON), welches ab 2022 innerhalb vom NUM fortgeführt wird.
Weitere Informationen:
www.netzwerk-universitaetsmedizin.de/projekte/defeat-pandemics
abgeschlossen - NAPKON 1.0: Nationales Pandemie Kohorten Netz
Lokale Projektleitung: Prof. Dr. Frank Hanses
Mit dem Nationalen Pandemie Kohorten Netz (NAPKON) wurde ein zukunftsfähiges Netzwerk etabliert, das im Fall künftiger medizinischer Herausforderungen zügig fach- und standortübergreifend zusammenarbeiten kann.
In NAPKON wurde eine Forschungsinfrastruktur und drei komplementäre Kohortenplattformen geschaffen, die den akuten und chronischen Verlauf von COVID-19 systematisch, modular und in Subgruppen repräsentativ erfassen. Diese Plattformen erlauben durch Zusammenarbeit mit den Infrastrukturkomponenten eine Zusammenführung regional erhobener wissenschaftlicher Daten-, Bilddaten- und Bioprobensammlungen auf nationaler Ebene. Dadurch ist eine harmonisierte, prospektive Beobachtung von COVID-Fällen repräsentativ für ganz Deutschland seit Herbst 2020 möglich geworden.
Auf diese Weise wurde ein harmonisiertes, erweiterbares und nationales Netzwerk aufgebaut, das die Möglichkeit bietet, sowohl die Bekämpfung der aktuellen COVID-19-Pandemie und ihrer Folgen als auch zukünftiger Pandemien zu unterstützen.
Weitere Informationen:
www.netzwerk-universitaetsmedizin.de/projekte/napkon-10
www.napkon.de
abgeschlossen - NAPKON 2.0: Nationales Pandemie Kohorten Netz
Lokale Projektleitung: Prof. Dr. Frank Hanses
NAPKON war ein bundesweites Forschungsprojekt, das die COVID-19 Akut- sowie Langzeiterkrankung (das Post-COVID-Syndrom) anhand von Patienten-Daten (Klinische Daten, Bilddaten, Bioproben) aller Schweregrade und Erscheinungsformen abbildete. Die Daten, Bilddaten und Bioproben wurden in Zusammenarbeit mit dem NUM Infrastrukturprojekt NUKLEUS zentral gesammelt und für wissenschaftliche Forschungszwecke weltweit zur Verfügung gestellt. Ziel war es, Behandlungsempfehlungen und Prognose-Erkenntnisse insbesondere mit Augenmerk auf die Langzeitfolgen einer COVID-19 Erkrankung aus den Analyseergebnissen zu erzeugen.
Mit NAPKON wurde der Grundstein für eine nationale Rekrutierungsinfrastruktur gelegt, die eine abgestimmte Zusammenarbeit von Ärzten und Wissenschaftlern und insbesondere der führenden Versorgungshäuser in Deutschland auch über die Pandemie hinaus erleichtert, koordiniert und fördern soll. Grundlage dafür ist die entwickelte gemeinsame Organisationsform, die ein gemeinsames Datenschutzkonzept, abgestimmte Studienprotokolle und standardisierte Arbeitsanweisungen zur Daten- und Bioprobenerfassung umfasst.
Weitere Informationen:
https://www.netzwerk-universitaetsmedizin.de/projekte/napkon-20
www.napkon.de
abgeschlossen - CODEX: COVID-19 Data Exchange Platform
Lokale Projektleitung: Prof. Dr. Dirk Hellwig
Aufbau einer bundesweit einheitlichen, datenschutzkonformen Infrastruktur zur Speicherung und Bereitstellung von COVID-19 Forschungsdatensätzen. Vorgesehen waren unter anderem eine umfassende Datenbank, Datenerfassungsinstrumente, Use & Access-Verfahren und eine Treuhandstelle.
Die Infrastruktur sollte in der Lage sein, komplexe COVID-19 Forschungsdatensätze, darunter klinische Daten, Bilddaten und Daten zu Bioproben, multizentrisch, patientenbezogen und pseudonymisiert abzubilden und der Forschung zur Verfügung zu stellen.
Weitere Informationen:
https://www.netzwerk-universitaetsmedizin.de/projekte/codex
abgeschlossen - CODEX+: Collaborative Data Exchange and Usage
Lokale Projektleitungen: Prof. Dr. Dirk Hellwig, Prof. Dr. Frank Hanses, Prof. Dr. Winfried Schlee, Prof. Dr. Dr. h. c. Martina Müller-Schilling
Das bereits abgeschlossene Projekt CODEX+ hat im Jahr 2022 die mittlerweile in die NUM-Routinedatenplattform (RDP)-Infrastruktur überführte CODEX-Plattform aus der ersten Förderphase um technische und organisatorische Aspekte erweitert. Damit konnten die erfolgreichen Lösungen aus verschiedenen NUM-Projekten in einer gemeinsamen Infrastruktur der Universitätskliniken betrieben und genutzt werden. Um auch zukünftig im Sinne der „Pandemic Preparedness“ schnell auf neue Anforderungen reagieren zu können, entwickelte CODEX+ generische Komponenten und Konzepte. Hinzu kam eine Beratungsinfrastruktur für Netzwerkpartner, die Anwendungen auf Basis von Daten aus der Krankenversorgung entwickeln und im Netzwerk implementieren wollen.
Das UKR war an drei konkreten Anwendungsfällen beteiligt:
Weitere Informationen:
www.netzwerk-universitaetsmedizin.de/projekte/codex
abgeschlossen - PREPARED: PREparedness and PAndemic Response in „Deutschland“
Lokale Projektleitung: Prof. Dr. Monika Klinkhammer-Schalke
Eine pandemische Resilienz erfordert leistungsfähige, miteinander vernetzte und stringent regulierte Infrastrukturen für die kontinuierliche Beobachtung, Bewertung und Antizipation der pandemischen Lage. Dafür sind abgestimmte Infrastrukturen für die strukturierte, konsentierte Datenerhebung und Modellierung des pandemischen Verlaufs, eine koordinierte und zügige Evidenzsynthese und eine direkt und rasch anschließende Ableitung multiperspektivischer Empfehlungen essentiell.
Das übergeordnete Ziel von PREPARED war die Entwicklung eines Konzepts für eine umfassend realisierbare, kooperative, adaptierbare und nachhaltige Infrastruktur für das Pandemie-Management und die Pandemie-Vorbereitung im Rahmen des NUM. Diese wird eine koordinierte, zügige, gezielte und evidenzbasierte Aktion und Reaktion auf Bedrohungen für die Patientenversorgung und die Gesundheit der Bevölkerung aufgrund einer pandemischen Lage mit ermöglichen.
Weitere Informationen:
https://www.netzwerk-universitaetsmedizin.de/projekte/prepared
abgeschlossen - RACOON-COMBINE: Comprehensive imaging biomarker development and translation for prognosis and prediction of COVID-19 patients
Lokale Projektleitung: Prof. Dr. Okka Hamer, PD Dr. Ingo Einspieler
Das Hauptziel des bereits abgeschlossenen Projekts RACOON-COMBINE war die Entwicklung und Umsetzung einer Pipeline für die Extraktion COVID-spezifischer, prädiktiver und prognostischer quantitativer Bildgebungs-Biomarker (C-QIBs), um eine umfassende Phänotypisierung nicht nur der Erkrankung, sondern auch des Erkrankten, also seines körperlichen Zustands und seiner Begleiterkrankungen zu ermöglichen. Die prädiktiven und prognostischen Informationen, die die C-QIBs liefern, werden nicht nur die Behandlung der Patienten verbessern (d.h. individualisieren), sondern auch unser Verständnis der verschiedenen COVID-19-Krankheitsmuster sowie den krankheitsspezifischen Organ-Crosstalk verbessern.
Weitere Informationen:
www.netzwerk-universitaetsmedizin.de/projekte/racoon-combine
abgeschlossen - RACOON-RESCUE: Radiological Evaluation and Stratification of Childhood Lymphoma by Use of Expert AI
Lokale Projektleitung: Dr. Barbara Greiner, Prof. Dr. Selim Corbacioglu
Die Studie RACOON-RESCUE war ein Forschungsvorhaben mit den Zielen, die bildgebende Stadieneinteilung mittels radiologischer Diagnostik pädiatrischer Non-Hodgkin-Lymphome (NHL) zu verbessern, invasive Eingriffe zur Klärung von Reststrukturen zu vermeiden und neue bildbasierte Biomarker zu entwickeln.
Die Referenzbeurteilung von Diagnose sowie Therapie nach einheitlichen Kriterien der jährlich 160 Kinder mit NHL gewährleisten einen hohen Standard der Versorgung. Radiologische Verfahren sind neben invasiver Diagnostik wie Biopsien und Lumbal- und Knochenmarkpunktionen wesentlicher Bestandteil der Ausbreitungsdiagnostik und essenziell zur Beurteilung des Ansprechens. Für pädiatrische NHL sind diese Verfahren jedoch bisher wenig standardisiert oder quantifiziert und es erfolgt keine Referenzbeurteilung.
In RACOON-RESCUE sollten vorhandene Bilddaten strukturiert ausgewertet werden, um die Stadieneinteilung bei NHL zu verbessern, die Vitalität von Reststrukturen unter Therapie besser beurteilen zu können, und neue bildbasierte Biomarker zu identifizieren und evaluieren. Das Vorhaben stützte sich dabei auf im Rahmen der klinischen Routine bereits erfasste Bilddaten und der strukturierten Datengrundlage des NHL-BFM Registers, welches seit 2012 klinische Daten aller pädiatrischer Patienten mit NHL in Deutschland erhebt.
Messungen wurden anhand der Bilddatensätzen vorgenommen, radiologische Befunde nacherhoben und in strukturierter Form erfasst. Methoden der Bilddatenanalyse („Radiomics“) und der künstlichen Intelligenz (KI) einschließlich automatisierter Segmentierungsverfahren kamen dafür zum Einsatz. Anhand dieser Datensätze wurde das Stadium neu eingeteilt, der Vorhersagewert der Bildparameter für den Krankheitsverlauf ausgewertet und die Bilddaten wurden mit weiteren klinischen Parametern korreliert. Die hierdurch als relevant identifizierten Parameter und Modelle konnten über die RACOON-Infrastruktur für zukünftige Forschungsvorhaben und Weiterentwicklung von KI-gestützten Diagnostikverfahren zur Verfügung gestellt werden. Das Projekt sollte damit die Voraussetzungen schaffen, eine strukturierte referenzradiologische Beurteilung pädiatrischer NHL zu etablieren und neue bildbasierte Biomarker für alle Kinder und Jugendlichen mit einem NHL prospektiv zu nutzen. Dies könnte zukünftig erlauben, die radiologische Diagnostik zielgerichteter einzusetzen, bisher unklare Befunde besser einzuordnen und den Einsatz invasiver Untersuchungsverfahren zu reduzieren.
Weitere Informationen:
www.netzwerk-universitaetsmedizin.de/projekte/racoon-rescue
abgeschlossen UTN: Universitäres Telemedizin Netzwerk
Lokale Projektleitung: Prof. Dr. Dr. h. c. Martina Müller-Schilling
Ziel des Projektes war es, die Heterogenität der telemedizinischen Infrastruktur der deutschen Universitätskliniken zu überwinden und eine standardisierte, telemedizinische Erfassung von Forschungsdaten zu COVID-19, mit Fokus auf semantischer und syntaktischer Interoperabilität zu schaffen. Darüber hinaus sollte eine evidenzbasierte Leitlinie für die telemedizinische Versorgung entwickelt werden.
Weitere Informationen:
www.netzwerk-universitaetsmedizin.de/projekte/utn
www.utn-num.de