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Klinik und Poliklinik für Innere Medizin II
Kardiologie, Pneumologie, Internistische Intensivmedizin

Innere Medizin II - Kardiologie, Pneumologie, Internistische Intensivmedizin

Patienten & Angehörige

Die Intensivstation der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin II (Station 93) behandelt alle internistischen Krankheitsbilder. Darüber hinaus liegt unser Schwerpunkt in der Behandlung von Patienten mit lebensbedrohlichen Erkrankungen des Herzens, der Lunge, der Niere und des Knochenmarks. Es besteht eine enge fachliche Kooperation mit der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin III sowie mit der Abteilung für Nephrologie. Zur optimalen Versorgung der Patienten steht das gesamte Spektrum der modernen Intensivmedizin zur Verfügung. Selbstverständlich arbeiten wir eng mit allen Fachdisziplinen des Klinikums zusammen.

Wir wissen, dass nicht nur die Patienten aufgrund der Schwere ihrer Erkrankung auf einer Intensivstation großen physischen und psychischen Belastungen ausgesetzt sind, sondern auch alle Angehörige eine schwere Zeit durchleben müssen. Informationen über Ihren erkrankten Angehörigen erhalten Sie von den Ärzten und dem Pflegeteam der Station. Bitte haben Sie Verständnis für eventuelle Verzögerungen, da die Versorgung der Patienten Vorrang haben muss.

Feste Besuchszeiten auf unserer Station sind nicht vorgegeben. Wir bitten jedoch, dass nur die engsten Angehörigen zu Besuch kommen; nur ihnen kann Auskunft erteilt werden. Wegen der morgendlichen Visite und der Pflege der Patienten sollten Besuche nicht vor 11.00 Uhr morgens erfolgen; auch bitten wir, die Nachtruhe unserer Patienten zu respektieren, so dass Besuche nach 20:00 Uhr nicht möglich sind.

Überwachung

Alle Patienten auf einer Intensivstation leiden an schweren, möglicherweise lebensbedrohenden Erkrankungen oder können Komplikationen entwickeln, die bedrohend sind. Daher ist eine durchgehende Überwachung wichtiger Lebensfunktionen unerlässlich.

Aus diesem Grund ist es nötig, am Patienten einige Kabel anzubringen, um diese wichtigen Funktionen über einen Monitor aufzeichnen zu können. Jeder Monitor ist zusätzlich mit einer zentralen Überwachungsanlage verknüpft, von wo aus jeder Bettplatz eingesehen werden kann.

Wir registrieren neben anderem kontinuierlich (Kurven von oben nach unten):

  • die Herzaktionen (grün),
  • den Blutdruck (rot),
  • den Sauerstoffgehalt im Blut (weiß),
  • die Anzahl der Atemzüge (blau) und
  • gelegentlich die Körpertemperatur

Die Erfassung und Dokumentation aller relevanten Daten und Messwerte erfolgt über ein elektronisches Patientenmanagementsystem.

Behandlung

  • Viele Patienten mit schweren Erkrankungen sind nicht mehr in der Lage, aus eigener Kraft genügend Sauerstoff für den Körper aufzunehmen. Dann ist es nötig, die Atmung zu unterstützen oder den Patienten komplett künstlich zu beatmen.

    Bei manchen Erkrankungen hat es sich bewährt, die eingeschränkte Atemfunktion des Patienten durch eine Maskenbeatmung zu entlasten. Bei der sogenannten nicht-invasiven Beatmung erhält der Patient eine Atemunterstützung über eine Gesichts- oder Nasenmaske, um die eigene Atemmuskulatur zu entlasten und die Atmungstiefe zu verbessern. Der Patient bleibt dabei wach und ansprechbar. Manchmal wird dieses Verfahren auch angewendet, wenn nach langer künstlicher Beatmung der Patient noch zu schwach ist, um vollständig allein zu atmen.

    Bei der künstlichen Beatmung wird über den Mund ein Schlauch (Tubus) in die Luftröhre eingebracht, über den die Beatmung stattfindet. Eine Maschine übernimmt die Atmung. Der benötigte Sauerstoff kann verabreicht werden und die Anzahl der Atemhübe sowie die Tiefe der Atemzüge genau eingestellt werden. Da von einem wachen Patienten ein Schlauch in der Luftröhre kaum toleriert wird, wird der Patient mit Medikamenten in einen Tiefschlaf versetzt. Sobald sich die Funktion der Lunge bessert, wird die kontrollierte Beatmung in eine unterstützende (assistierte) Beatmung geändert, bis der Patient wieder selbständig atmen kann.

  • Bei einigen schweren Erkrankungen werden die Nieren so stark in Mitleidenschaft gezogen, dass sie ihre Funktion nicht mehr erfüllen können. Da der Patient dann nicht mehr in der Lage ist, die Abbauprodukte des Körpers sowie die überschüssige Flüssigkeit auszuscheiden, muss ein künstliches Nierenersatzverfahren angewendet werden. Dazu wird das Blut über dünne Schläuche (Katheter), die in eine große Vene am Hals oder in der Leiste eingebracht werden, ausgeleitet. Über einen Filter werden die giftigen Abbauprodukte sowie die überschüssige Flüssigkeit entfernt und das gereinigte Blut in den Körper zurückgeleitet.

    In den meisten Fällen erholt sich die eigene Nierenfunktion, sobald der Heilungsprozess fortgeschritten ist. In manchen Fällen kann jedoch später eine dauerhafte Blutreinigung (Dialyse) nötig werden.

  • Viele Patienten auf der Intensivstation sind nicht in der Lage, selbst zu essen. Da der Organismus jedoch Energie und Nährstoffe benötigt, muss in diesem Fall eine künstliche Ernährung durchgeführt werden. Wann immer es möglich ist, bevorzugen wir eine Ernährung über den Magen-Darm-Trakt (enterale Ernährung), da dadurch die natürliche Funktion des Darmes erhalten bleibt. Ein dünner, weicher Schlauch (Sonde) wird hierfür über die Nase in den Magen eingebracht. 

    Falls der Magen-Darm-Trakt nicht ausreichend funktioniert, kann die Ernährung auch über eine große Vene durchgeführt werden (parenterale Ernährung). Genau definierte Mengen an Eiweiß, Zucker und Fetten sowie Vitaminen und Spurenelementen werden dann über einen zentralen Venenkatheter verabreicht.

  • Häufig ist es auf Intensivstation nötig, eine situationsangepasste Schmerzbehandlung durchzuführen. Viele Patienten haben Schmerzen aufgrund ihrer Erkrankung oder wegen der Maßnahmen, die zur Unterstützung der Lebensfunktionen ergriffen werden müssen. Daher erhalten viele Patienten über einen Zugang in die Blutbahn Schmerzmittel, die bezüglich ihrer gewünschten Wirkung exakt dosiert werden können.

    Daneben muß manchmal z.B. bei Operationen oder maschineller Beatmung ein künstlicher Tiefschlaf (Sedierung) eingeleitet werden. Dies wird ebenfalls durch Medikamente bewirkt, die kontinuierlich in die Blutbahn verabreicht werden. Die Tiefe des künstlichen Schlafes kann hierbei anhand bestimmter Merkmale gesteuert werden. Auch wenn der Eindruck entsteht, dass der Patient nicht auf Besuche reagiert, können Empfindungen und Gehörtes durchaus das Bewußtsein des Patienten erreichen.

  • Patienten auf Intensivstation müssen regelmäßig gedreht werden, um ein Wundliegen nach Möglichkeit zu vermeiden. Hierzu werden zusätzlich spezielle Matratzen verwendet.

    Bei manchen Krankheitsbildern, insbesondere bei Ansammlung von Flüssigkeit im Lungengewebe bei schwerem Lungenversagen (ARDS), haben sich spezielle Lagerungsmaßnahmen bewährt. Wir drehen diese Patienten, die künstlich beatmet werden müssen, häufig auf den Bauch. Dadurch werden die abhängigen Lungenpartien, in denen sich die Flüssigkeit bevorzugt verteilt, wieder besser belüftet.

    In seltenen Fällen, in denen eine Bauchlagerung nicht möglich ist, legen wir diese Patienten in ein spezielles Rotationsbett, das einen ähnlichen Effekt erzielen kann.