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Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin

Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin

Blut

Die Vene sollte vor der Blutentnahme nur kurzfristig (ca. 1 min) gestaut werden. Längeres Stauen erhöht die Gefahr einer intravasalen Hämolyse, sowie einer Gerinnungsaktivierung und führt zu einem Anstieg aller nicht ultrafiltrierbaren Bestandteile. Der Staudruck sollte zwischen systolischem und diastolischem Druck liegen. Kräftiges Aspirieren ist wegen Hämolysegefahr zu vermeiden. Röhrchen mit Antikoagulantien möglichst genau bis zur Markierung füllen, damit das Mischungsverhältnis von Blut und Antikoagulantien stimmt. Bei der Abnahme von Blut mit gerinnungshemmenden Zusätzen (z.B. EDTA, Citrat, Heparin) muss sofort durch vorsichtiges, mehrmaliges Kippen gemischt werden, um Gerinnsel zu vermeiden. Vollblutproben zur Gewinnung von Serum sollten für den Gerinnungsprozess stehend gelagert werden.
Bei der Blutentnahme sollte wegen der Gefahr der Aktivierung von Gewebsthrombokinase und der Verschleppung von Zusätzen eine bestimmte Reihenfolge eingehalten werden. Grundsätzlich ist folgende Abfolge empfohlen: Serum-, Citrat-, Heparin-, EDTA-, Fluorid-Röhrchen (SCHEF).  
Die Probengefäße sollten bis zur angegebenen Markierung gefüllt sein, um Verdünnungsfehler durch Zusätze zu vermeiden bzw. um genügend Material nach der Gerinnung zu gewinnen. Werden Röhrchen ohne Graduierung verwendet, sollten diese (unabhängig von der Analysenzahl) mindestens bis zur Hälfte gefüllt sein, da sonst bei der Zentrifugation eine Hämolyse auftreten kann.
Klinikintern erfolgt die Versendung von Vollblut sehr zeitnah, so dass die Zentrifugation im Institut für Klinische Chemie erfolgen kann. Für externe Einsendungen ist die Einsendung von Vollblut bedingt geeignet, da durch die unvermeidliche Hämolyse auf dem Transportweg die Untersuchungsergebnisse verfälscht werden können. Bitte senden Sie in diesen Fällen das bei den einzelnen Analysenparametern genannte Untersuchungsmaterial mit der ggf. angegebenen Konservierung ein. Nur so können korrekte Messergebnisse gewährleistet werden.

    • Doppelte Blutmenge wie erforderliche Serummenge entnehmen (z.B. 5 ml Blut für ca. 2 ml Serum)
    • Ca. 20 min (höchstens 1 Stunde) bei Raumtemperatur zur Gerinnung stehen lassen
    • Ca. 10-15 Minuten bei 3000 U/min zentrifugieren
    • Überstand (= Serum) in Universalröhrchen überführen und als Serum gekennzeichnet einsenden.
    • Citratröhrchen vollständig bis zur Markierung füllen, über Kopf schwenken.
    • Das Blut kann sofort zentrifugiert werden (mind. 2500 g).
    • Plasma unter strenger Schonung des "buffy coat" abnehmen und in ein Röhrchen ohne Zusätze überführen.
    • Falls die geplante Untersuchung nicht am selben Tag durchgeführt werden kann, Plasmaprobe bei mindestens -18° C einfrieren.
  • Spezialröhrchen (ThromboExact und Multiplate) können sie im Probeneingang unter 0941 944-6211 anfordern. Monovetten für die Metallanalytik sowie alle weiteren Röhrchen erhalten Sie im Zentrallager. Als externer Einsender setzen Sie sich bitte ebenfalls mit unserem Probeneingang in Verbindung.

  • Für die Blutgewinnung bei Kleinkindern oder z.B. die isolierte Blutzuckerbestimmung wird Kapillarblut gewonnen (z.B. seitliche Fingerbeere oder Ferse bei Kleinkindern). Nach Hyperämisierung und Desinfektion wird mit einer Hämostilette rasch und kräftig ca. 3 mm tief (bei Kindern weniger) in die Fingerbeere oder Ferse bei Kleinkindern gestochen. Der erste Blutstropfen nach Punktion wird verworfen. Die 20 µl Kapillare wird an den austretenden Blutstropfen gehalten. Die Kapillare muss vollständig und luftblasenfrei gefüllt sein. Außen an der Kapillare anheftende Blutreste sind vorsichtig abzuwischen. Die Kapillare anschließend in das mit Hämolysierlösung vorbereitete Kunststoffröhrchen gegeben. Das Gefäß mehrfach kippen.

  • In der Regel erfolgt die Blutgasanalyse durch Punktion einer Arterie. Die arterielle Blutentnahme geschieht mittels Blutgasmonovette. Zur Durchmischung der Blutprobe mit dem in der Monovette enthaltenen Heparin, wird das Gefäß mehrfach vorsichtig gekippt bzw. gerollt. Die Blutgas-Monovette muss vollständig, luftblasenfrei gefüllt sein und sofort mit Kühltransport (0-4°C auf Eiswasser, nicht direkt auf Eis! ins Labor gebracht werden.