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Radioguided Surgery am UKR

Nuklearmedizin

Radioguided Surgery: Sentinel und PSMA-SPECT/CT

Die Radioguided Surgery beruht auf dem Prinzip, potentiell tumorbefallene Strukturen vor einer operativen Entfernung radioaktiv zu markieren und abzubilden. Anschließend können die so kenntlich gemachten Tumorherde in einer Operation unter Kontrolle einer strahlungsempfindlichen Sonde gezielt entfernt werden.

Für die Radioguided Surgery werden radioaktive Medikamente verwendet, die sich in tumorbefallenem Gewebe anreichern. Dadurch kann die Lage der Herde möglichst genau identifiziert und so das Ausmaß des operativen Eingriffs klein gehalten werden.

  • Bei Brustkrebs und schwarzem Hautkrebs (Malignes Melanom) wird in bestimmten Fällen der sogenannte Wächterlymphknoten (Sentinel-Lymphknoten) entfernt. Der Sentinel ist der erste Lymphknoten, der den Lymphabstrom aus dem Tumorgebiet filtert, und zeigt daher zuerst eine Tumorausbreitung über das Lymphsystem. Mithilfe der Szintigraphie kann dieser Wächterlymphknoten abgebildet und lokalisiert werden. Kontrolliert durch eine strahlungsempfindliche Sonde wird so bei der anschließenden Operation ein gezieltes Vorgehen mit schonender Entfernung des Lymphknotens ermöglicht.

    Bei Melanomen wird hierzu eine kleine Menge eines radioaktiven Medikamentes an mehreren Stellen in die Haut um den Tumor oder in den Narbenrand, sofern der Herd zur Diagnosestellung entfernt wurde, gespritzt. Die Substanz breitet sich über die Lymphbahnen aus und kann dabei an unseren Gammakameras mithilfe planarer Szintigraphien und mit dreidimensionalen Bildgebungs­techniken einschließlich Schicht-Röntgen (SPECT/CT) sichtbar gemacht werden.

    Die Untersuchung benötigt etwa drei bis vier Stunden, da die Verteilung des radioaktiven Medikamentes im Körper abgewartet werden muss. Die Terminvereinbarung passend zum Operationstermin erfolgt in Abstimmung mit der Klinik für Dermatologie.

  • Bei nachwachsenden Prostatakarzinomen können zur gezielten operativen Entfernung von befallenen Lymphknoten Tc-99m-markierte PSMA-Liganden einsetzen. Die Substanz reichert sich innerhalb weniger Stunden in befallenen Lymphknoten an. Diese Anreicherung können wir an unseren Gammakameras dreidimensional mittels SPECT/CT abbilden. Gegebenenfalls ist noch eine Spätaufnahme am nächsten Morgen nötig, für die allerdings nicht noch mal das radioaktive Medikament gegeben werden muss.

    Die Untersuchung wird in enger Abstimmung mit der Urologie im Caritas-Krankenhaus St. Josef in Regensburg angeboten. Die Terminvereinbarung passend zum Operationstermin wird für Sie von dort aus mit uns koordiniert, da nach der nuklearmedizinischen Darstellung der befallenen Lymphknoten zügig die operative Entfernung durchzuführen ist.