Bei unklaren Bewegungsstörungen, Verdacht auf ein Parkinson-Syndrom oder zur Verlaufskontrolle bei bekanntem Parkinson-Syndrom kann die nuklearmedizinische Spezialdiagnostik einen wichtigen Beitrag leisten. Nuklearmedizinische Untersuchungsverfahren prüfen dabei, ob im Gehirn Störungen beim Dopamintransport (DaT) vorliegen oder der Zuckerstoffwechsel in der grauen Hirnsubstanz Veränderungen aufweist. Geeignete Methoden sind die DaT-SPECT/CT mit Jod-123-Ioflupan, auch DatScan genannt, und die FDG-PET/CT unter Einsatz des radioaktiven Zuckers F-18-Fluorodesoxyglukose (FDG).
Das Gehirn kontrolliert ein kompliziertes Netzwerk von Nervenzellen. Signale werden dabei unter anderem mit dem Botenstoff Dopamin übertragen. Für Parkinson-Syndrome ist es charakteristisch, dass die Oberfläche von Nervenzellen in bestimmten Hirnregionen (präsynaptisch im nigrostriatalen System) weniger Dopamintransporte (DaT) aufweist. Dies kann bildgebend mittels I-123-Ioflupan-SPECT/CT nachgewiesen werden. Dazu wird ein schwach radioaktives Medikament, I-123-Ioflupan (auch unter dem Handelsnamen DaTSCAN bekannt), in eine Armvene eingespritzt. Das Medikament benötigt etwa drei Stunden, bis es sich im Organismus verteilt. Danach können an einer Gammakamera dreidimensionale Aufnahmen des Gehirns einschließlich Schicht-Röntgenaufnahmen (SPECT/CT) angefertigt werden. Das Bildmaterial wird anschließend mit besonderen Auswerteprogrammen analysiert und fachärztlich befundet, um die Verdachtsdiagnose zu klären.
Wir treffen alle Vorkehrungen, um die Strahlenbelastung dieser Untersuchung so gering wie möglich zu halten. Deswegen wird vorab ein Medikament (Irenat) gegeben, das die Jodaufnahme in die Schilddrüse vorübergehend blockiert. Damit soll das im I-123-Ioflupan enthaltene Jod-123 so wenig wie möglich in der Schilddrüse gespeichert werden.
Die I-123-Ioflupan-SPECT/CT-Untersuchung wird von den meisten Medikamenten nicht beeinträchtigt, die typischerweise bei Parkinson-Erkrankungen eingenommen werden. Wenn eines der folgenden Medikamente angewendet wird, so bitten wir aber darum, dass Sie uns vor Ihrem Termin informieren, damit wir das Vorgehen abstimmen können:
Das teure Medikament I-123-Ioflupan wird eigens für die Untersuchung angefertigt und extra am Morgen des Untersuchungstags angeliefert Die Produktion benötigt einige Tage Vorlauf. Die Untersuchung muss daher rechtzeitig angemeldet und gegebenenfalls möglichst frühzeitig abgesagt werden, sollten Sie Ihren Termin nicht wahrnehmen können.
Die Untersuchung ist eine reguläre Kassenleistung und kann über das Anmeldeformular oder telefonisch unter 0941 944-17507 oder 0941 944-17550 angemeldet werden, für Privatversicherte auch unter 0941 944-7501. Für eine schriftliche Anmeldung oder außerhalb üblicher Bürozeiten, senden Sie bitte ein Fax an 0941 944-7502.
Bitte planen Sie mindestens fünf Stunden (davon etwa 2,5 Stunden zum Abwarten der Verteilung des radioaktiven Medikamentes im Körper) für die I-123-Ioflupan-SPECT/CT-Untersuchung ein. Im Anschluss an die Untersuchung werden Ihre Aufnahmen ärztlich geprüft und Sie bekommen Bescheid, sobald Sie die Abteilung verlassen können.
Ansonsten beachten Sie bitte die unten aufgeführten allgemeinen Hinweise.
Mit der sogenannten F-18-FDG-PET/CT-Untersuchung kann man den Zuckerstoffwechsel in der grauen Substanz des Gehirns darstellen und messen. Man nutzt eine solche Untersuchung, um verschiedene Formen einer Parkinson-Erkrankung zu unterscheiden. Dies ist insbesondere bei sogenannten atypischen Parkinson-Syndromen möglich, weil der Zuckerstoffwechsel bei den verschiedenen Erkrankungsformen charakteristische Verteilungsmuster in der Hirnrinde zeigt. Um den Verdacht auf ein Parkinson-Syndrom zu erhärten, sollte jedoch zunächst eine I-123-Ioflupan-SPECT/CT durchgeführt werden.
Bei der PET/CT handelt es sich um eine hochmoderne Hybrid-Bildgebung, welche Positronen-Emissions-Tomographie (PET) und Computertomographie (CT) in einer Untersuchung kombiniert. Das erlaubt die gleichzeitige Darstellung der Funktion und Struktur von Organen und Geweben. Für die PET-Komponente benutzt man bei Parkinson-Erkrankungen radioaktiv markierten Traubenzucker, F-18-Fluorodesoxyglukose (FDG).
Bitte kommen Sie nüchtern zum vereinbarten Untersuchungstermin. Wir führen zunächst ein Aufklärungsgespräch durch, bei dem Fragestellung, Ablauf und etwaige Risiken der Untersuchung erklärt werden.
Der Untersuchung geht eine ca. 30-minütige Ruhezeit voraus. Danach wird das F-18-FDG über eine Vene eingespritzt. Es dauert erneut etwa 30 Minuten, bis sich der Traubenzucker verteilt hat. Allergische Reaktionen auf diese schwach radioaktive Substanz sind extrem selten. Um die mit der Untersuchung verbundene Strahlenbelastung zu vermindern, erfolgt bei der PET/CT-Untersuchung möglichst eine zusätzliche Flüssigkeitsgabe. Sollten Sie Probleme haben, den Urin zu halten, weisen Sie uns bitte vor der Untersuchung darauf hin.
Die eigentliche Aufnahme der Bilder des Gehirns erfolgt liegend im PET/CT-Scanner und dauert etwa 20 Minuten. Im Gerät entsteht kein nennenswerter, unangenehmer Lärm.
Das eingesetzte Radionuklid F-18 zerfällt mit einer Halbwertszeit von weniger als zwei Stunden. Dadurch baut sich die Radioaktivität schnell ab und Ihre Strahlenbelastung ist dadurch vergleichsweise gering. Unsere Abläufe sind auf den schnellen Zerfall der radioaktiven Arzneimittel abgestimmt. Um alle Patienten bedarfsgerecht versorgen zu können, muss unser Personal daher sehr zügig arbeiten.
Das für die PET/CT-Untersuchung benötigte Medikament wird eigens für Ihre Untersuchung hergestellt. Dies bedarf einer gewissen Vorbereitungszeit.
PET/CT-Untersuchungen melden Sie bitte über das hier verlinkte Formular, welches vorab durch Ihren zuweisenden Arzt auszufüllen ist, an. Bitte schicken Sie das Formular per E-Mail an sekretariat.nuklearmedizin@ukr.de oder per Fax an 0941 944-7502.
Sofern Sie gesetzlich krankenversichert sind, können wir je nach Erkrankung und Krankenversicherung erst einen Termin vergeben, wenn die Kostenübernahme durch Ihre Krankenkasse bestätigt ist. Bei bestimmten Fragestellungen müssen Sie einen Kostenübernahmeantrag an Ihre gesetzliche Krankenversicherung stellen, in den als Begründung medizinische Angaben Ihrer behandelnden Ärztin bzw. Arztes einfließen.
Bei privaten Kostenträgern erfolgt die Anmeldung ebenfalls mit dem vorgenannten Formular über Ihren behandelnden Arzt.
Wenn Sie Ihren Termin verlegen oder absagen müssen, rufen Sie uns bitte an unter 0941-944-17509 oder 0941-944-17540. Außerhalb üblicher Bürozeiten können Sie auch ein Fax senden an 0941 944-7502.
Vor einer FDG-PET/CT-Untersuchung ist eine mindestens vierstündige Nüchternheit erforderlich. Idealerweise essen Sie nichts mehr ab dem Vorabend. Bitte verzichten Sie unbedingt auf Kaugummis, Bonbons und andere Süßigkeiten sowie kalorienhaltige Getränke.
Wasser ohne Zusatzstoffe können Sie gerne zu sich nehmen, ebenso Ihre Medikamente.
Bei Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) mit Insulinpflicht bitten wir vorab um Rücksprache, auch bei bekannten morgendlichen Nüchtern-Blutzuckerwerten über 150 mg/dl.
Wir empfehlen, metallischen Schmuck und Piercings ebenso wie Wertgegenstände zuhause zu lassen. Bitte tragen Sie bequeme Kleidung mit möglichst wenig metallischen Applikationen wie Knöpfe, Nieten, Reißverschlüsse oder massive Gürtelschnallen, da sie die Qualität der Aufnahmen beeinträchtigen.
Metallimplantate und Schrittmachersysteme sprechen nicht gegen eine PET/CT-Untersuchung.
Vermeiden Sie ab dem Vortag der Untersuchung starke körperliche Anstrengungen wie den Besuch eines Fitness-Studios.
Bitte planen Sie ca. 2 Stunden für die FDG-PET/CT-Untersuchung ein. Im Anschluss an die Untersuchung werden Ihre Aufnahmen ärztlich geprüft und Sie bekommen Bescheid, sobald Sie die Abteilung verlassen können.
Ansonsten beachten Sie bitte die unten aufgeführten allgemeinen Hinweise.
Spezielle Regelungen zur Anmeldung, Terminänderung und Vorbereitung finden Sie direkt bei den obenstehend aufgeführten Untersuchungsmethoden. Ansonsten beachten Sie bitte die allgemeinen Hinweise:
Das Mitbringen folgender Dinge erleichtert Ihnen und uns den Ablauf am Untersuchungstag:
Im Anschluss an die Untersuchung geben wir Ihnen einen QR-Code für den datenschutzkonformen Zugriff auf Ihre Bilddaten mit.
Aus Gründen des Strahlenschutzes ist der Zugang zu unserer Abteilung beschränkt. Daher sollten Sie nur, wenn es unbedingt erforderlich ist, mit einer Begleitperson kommen. Die Begleitperson darf nicht schwanger sein.
Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass im Untersuchungsraum mit dem PET/CT-Gerät aus Gründen des Strahlenschutzes grundsätzlich keine Begleitperson erlaubt ist.
Sollte die Untersuchung nur nach Gabe eines Beruhigungsmittels möglich sein, dürfen Sie an dem Tag nicht mehr allein aktiv am Straßenverkehr teilnehmen. Sorgen Sie daher bitte vorab für eine Fahrtmöglichkeit zurück nach Hause.
Ihre zuweisende Klinik bzw. Ihr Arzt erhält möglichst zeitnah einen schriftlichen Befundbericht. Je nach Fragestellung erfordern Auswertung und ärztliche Befundung des umfangreichen Bildmaterials zusätzlichen Aufwand. Sollten Sie selbst eine Kopie des Befundberichtes wünschen, teilen Sie uns das bitte am Untersuchungstag einfach mit.