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Sonstige Therapien am UKR

Nuklearmedizin

Sonstige Therapien: Gelenk-RSO, Radium, SIRT

Die Nuklearmedizin kann auch therapeutisch eingesetzt werden. Für chronische Gelenkentzündungen, Lebertumoren und Knochenmetastasen bei Prostatatumoren stehen spezielle, nuklearmedizinische Therapieverfahren zur Verfügung.

  • Therapieziel und -durchführung

    Mit der Radiosynoviorthese (RSO) bietet die Nuklearmedizin eine Therapie bei chronischen Gelenkentzündungen an. Dieses Verfahren kann eigesetzt werden, insofern die Entzündungen nicht durch eine Infektion bedingt sind und nur vorübergehend auf eine Behandlung mit Cortison angesprochen haben.

    Für die Behandlung wird das entzündete Gelenk punktiert und eine radioaktiv strahlende Flüssigkeit hineingegeben (beispielsweise Yttrium-90-Kolloid beim Kniegelenk, Rhenium-186 bei mittelgroßen Gelenken wie Schulter-, Ellenbogen-, Hand- oder Sprunggelenk und Erbium-169 bei kleinen Finger- oder Zehgelenken). Dadurch wird vorübergehend die Gelenkinnenhaut bestrahlt, was die Entzündung enden lässt.

    Das betroffene Gelenk sollte nach dem Eingriff für zwei Tage ruhiggestellt und nicht belastet sowie für weitere zwei Wochen nur teilweise belastet werden. Radiosynoviorthesen an den Beinen finden aus diesem Grund grundsätzlich stationär statt (48 Stunden Aufenthalt), die anderen Gelenke können ambulant behandelt werden. Die Therapiewirkung tritt kontinuierlich innerhalb mehrerer Wochen bis Monate ein. Der Erfolg wird sechs Monate nach der Behandlung beurteilt, z.B. mittels einer Skelettszintigraphie.

    Anmeldung

    Vor einer Radiosynoviorthese ist eine Vorstellung in unserer Sprechstunde erforderlich. Die Maßnahme ist eine reguläre Kassenleistung und kann unter 0941 944-17507 oder 0941 944-17550 angemeldet werden, für Privatversicherte auch unter 0941 944-7501. Für eine schriftliche Anmeldung oder außerhalb üblicher Bürozeiten können Sie ein Fax senden an 0941 944-7502.
    Wenn Sie Ihren Termin verlegen oder absagen müssen, rufen Sie uns bitte möglichst frühzeitig an.

  • Therapieziel und –durchführung

    Die Selektive Interne Radio-Therapie (SIRT) ist ein Therapieverfahren zur gezielten Behandlung bösartiger Lebertumoren. Insbesondere beim lebereigenen Hepatozellulären Karzinom (HCC) oder bei Leberabsiedlungen anderer Krebserkrankungen wie dem metastasierten Kolonkarzinom.

    Die SIRT führen wir in Zusammenarbeit mit der Interventionellen Radiologie im Institut für Röntgendiagnostik durch. Die SIRT kommt zum Einsatz, wenn Lebertumoren unzureichend auf eine Chemotherapie ansprechen und sonstige lokalen Verfahren (Operation, Ablation) nicht möglich sind.
    Bei der SIRT werden über ein Schlauchsystem, welches unter Röntgen-Kontrolle in die Leberarterie eingebracht wird, kleine radioaktiv strahlende Kügelchen (=Mikrosphären) gegeben, die sich durchblutungsabhängig in Lebertumoren anreichern. Dadurch werden nicht nur die Blutgefäße der Lebertumoren verstopft, sondern die bösartigen Herde zusätzlich von innen heraus bestrahlt. Aufgrund der kurzen Reichweite der Strahlung (bei Yttrium-90 maximal etwa 10 mm) ist die Therapiewirkung lokal begrenzt. Tumoren außerhalb der Leber sind durch die SIRT nicht zu erreichen, so dass diese Behandlung nur bei Krebserkrankungen sinnvoll ist, bei denen das Tumorwachstum auf die Leber begrenzt ist.
    Die SIRT ist eine palliative Behandlung. Deren Ziel ist es, das Fortschreiten der Erkrankung zu verzögern und Beschwerden zu lindern, allerdings keine vollständige Heilung des Tumorleidens.

    Für die SIRT sind zwei stationäre Aufenthalte nötig, zum einen zur Vorbereitung der Lebergefäße mittels einer Angiographie und zum anderen für die eigentliche Behandlung.
    Bei der Angiographie werden die zuführenden Lebergefäße mittels der Interventionellen Radiologie im Institut für Röntgendiagnostik dargestellt. In einigen Fällen müssen bereits bei dieser vorbereitenden Untersuchung Behandlungsmaßnahmen an den Blutgefäßen erfolgen, auch wegen tumorbedingter Gefäßveränderungen. Ziel der Angiographie ist es, durch die Gabe einer schwach radioaktiven Testsubstanz (Tc-99m-MAA) in die tumorversorgenden Gefäße mittels SPECT/CT-Bildgebung zu prüfen, ob sich die erforderliche Radioaktivitätsverteilung innerhalt der Lebergefäße erreichen lässt.
    Beim zweiten stationären Aufenthalt erfolgt die die eigentliche SIRT. Bei einer erneuten Angiographie werden hierbei die Yttrium-90-beladenen Mikrosphären in das den Tumor versorgende Gefäß eingebracht. Um die erreichte Strahlendosis auf die Tumorherde abzuschätzen, bildet man die Verteilung der Mikrosphären mittels SPECT/CT oder PET/CT ab.
    Sie während des gesamten stationären Aufenthaltes vorbeugende Medikamente, um eine strahlenbedingte Schädigung des nicht tumorbefallenen Lebergewebes zu vermeiden.

    Vorbereitung

    Nach Durchsicht bereits vorliegender Befunde, der entsprechenden Laborparameter und des bisherigen Therapieverlaufs wird geprüft, ob ergänzende Diagnostik erforderlich ist (z.B. eine FDG-PET/CT-Untersuchung) und ob eine SIRT in Frage kommt. Vor einer SIRT-Behandlung ist eine Vorstellung in unserer Sprechstunde erforderlich. Anschließend erfolgt die Therapieplanung mit Terminierung der stationären Aufenthalte.

    Anmeldung

    Der vorbereitende Ambulanztermin kann unter 0941 944-17507 oder 0941 944-17550 angemeldet werden, für Privatversicherte auch unter 0941 944-7501. Für eine schriftliche Anmeldung oder außerhalb üblicher Bürozeiten können Sie ein Fax senden an 0941 944-7502. Wenn Sie Ihren Termin verlegen oder absagen müssen, rufen Sie uns bitte möglichst frühzeitig an.

  • Zur Bestrahlung schmerzhafter Knochenmetastasen bei fortgeschrittenem Prostatakarzinom steht eine Therapie mit Radium-223-dichlorid ("Xofigo") zur Verfügung.

    Die radioaktive Substanz wird in die Vene gespritzt und reichert sich in der Knochensubstanz an Stellen an, die einen erhöhten Knochenstoffwechsel aufweisen. Dementsprechend besonders stark in den Tumorherden. Die Strahlung hat eine sehr kurze Reichweite, auf Tumormanifestationen außerhalb der Knochen hat die Behandlung demnach keine Wirkung.

    Die Therapie wird ambulant durchgeführt. Insgesamt sind sechs Sitzungen in Abständen von jeweils vier Wochen nötig. Zwischen den einzelnen Zyklen erfolgen jeweils Laborkontrollen Ihrer Blutwerte, um etwaige Blutbildveränderungen frühzeitig zu erkennen.

    Vorbereitung

    Nach Durchsicht Ihrer vorliegenden Befunde, der entsprechenden Laborparameter inkl. PSA-Werte sowie nach einem Beratungsgespräch wird entschieden, ob eine Xofigo-Therapie für Sie in Frage kommt. Die Behandlung kann nur durchgeführt werden, wenn keine größeren Organ- oder Lymphknotenmetastasen vorliegen und Sie durch den Tumor verursachte Schmerzen haben. Vor der Therapie mit Xofigo wird zunächst eine Skelettszintigraphie durchgeführt, um das Speicherverhalten der Tumorherde zu beurteilen.

    Risiken

    Die Behandlung dient der Schmerzreduktion, nicht der Heilung. Es kann allerdings nicht garantiert werden, dass die Therapie Erfolg hat und eine vollständige Schmerzfreiheit erreicht wird.
    In den ersten Wochen nach der Behandlung berichten Patienten häufig von Durchfall oder Übelkeit. Auch Blutbildveränderungen kommen vor, insbesondere eine Veränderung der Blutplättchenzahl. Diese sind aber zumeist nur vorübergehend. Die Auswirkungen können stärker sein, wenn eine sehr ausgedehnte Knochenmetastasierung vorliegt. Zusätzlich kann es in seltenen Fällen zu Strahlen-Nebenwirkungen kommen, falls kleine Mengen radioaktiver Substanz in Gewebe außerhalb der Knochen gelangen (z.B. bei paravenöser Injektion) - im schlimmsten Fall zum Absterben des Gewebes.